Er ist durchaus ein bisschen schrullig, der brillante Beobachter Rekke, der in eine manifeste Medikamentenabhängigkeit abzugleiten droht, nachdem er mit der Nachwuchs-Polizistin Micaela Varga einen ersten gemeinsamen Fall erfolgreich gelöst hat.
Während die Latina sich Sorgen macht um ihren kriminellen Bruder, kreuzt bei Rekke in David Lagercrantz neuem Thriller „Das Bild der Toten“ der Ehemann einer tot geglaubten Frau auf, von der plötzlich ein aktuelles Foto aufgetaucht ist, aufgenommen in Venedig.
Mensch, der auf Rache sinnt
Rekke und Vargas sind zunächst skeptisch, aber der Psychologe sieht Details in dem Foto, die ihn nachdenklich machen. Die Ermittlungen stürzen die beiden überraschend in private Abgründe. In Rekkes Vergangenheit gibt es einen Menschen, der auf Rache sinnt.
In seinem teuflischen Plan scheint die Frau auf dem Foto eine Rolle zu spielen. Die Macht dieses Mannes reicht bis in die schwedische Regierung, wo wiederum Rekkes Bruder Magnus eine Rolle spielt.
Alle Alarmglocken schrillen
Als Micaela Vargas dahinterkommt, dass sich ihr Bruder an Rekkes Tochter herangemacht hat, schrillen alle Alarmglocken, und nach und nach wird deutlich, wie sich finstere Mächte des Kleinkriminellen für ihre Machenschaften bedienen.
David Lagercrantz hatte sich vor allem als Biograf („Ich bin Zlatan“) einen Namen gemacht, als er 2013 beauftragt wurde, die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson fortzusetzen. Das erledigte er außerordentlich erfolgreich.
Letzter Fall kommt 2025
2021 kam er mit dem Duo Rekke / Vargas auf den Markt, das er nun weiterentwickelt hat. Dank Rekkes Betulichkeit nimmt die Geschichte in „Das Bild der Toten“ recht langsam Fahrt auf, wird dann aber immer spannender und löst sich schließlich in einem gelungenen Finale auf.
2025 können die deutschen Leser bei „Das Zeichen des Fremden“ den dritten und letzten gemeinsamen Fall des außergewöhnlichen Ermittlerduos miterleben.
Krimi
David Lagercrantz: Das Bild der Toten, 432 S., Heyne, 24 Euro, ISBN 978-3-4532-7330-6.
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