Im August waren es die Perseiden, im November die Leoniden: Wer das Sternschnuppen-Schauspiel am Nachthimmel bislang verpasst hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Der Dezember beschert nämlich gleich zwei Sternschnuppenströme.
Vom 6. bis 16. Dezember machen sich die Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild der Zwillinge zu entströmen. Das Maximum ist am 14. Dezember zu sehen. Mit stündlich bis zu 120 Sternschnuppen, darunter auch Boliden oder Feuerkugeln, kann gerechnet werden. Vor allem nördlich des Sternbilds sollen besonders viele Sternschnuppen zu sehen sein.
Viel weniger Meteore liefern die Ursiden, die vom 16. bis zum 25. erscheinen, wobei ihr Ausstrahlungspunkt oder Radiant im Kleinen Bären (lateinisch Ursa Minor) liegt. Da der Radiant zirkumpolar ist, also nicht untergeht, sind die ganze Nacht über Ursidenmeteore zu sehen. Zum Höhepunkt in der Nacht vom 21. auf 22. ist jedoch lediglich mit etwa zehn Sternschnuppen zu rechnen.
Spannendes Himmelsereignis ist auch die Opposition des Mars
Ein spannendes Himmelsereignis ist auch die Opposition des Planeten Mars Anfang Dezember. Mars und Sonne stehen sich dabei von der Erde aus gesehen einander gegenüber. Die Erde überholt unseren äußeren Nachbarplaneten auf der Innenbahn. Schon am 1. Dezember wird mit knapp 82 Millionen Kilometer die geringste Entfernung vom Mars erreicht. Dies entspricht in etwa der halben Entfernung Erde - Sonne. Das Licht überbrückt die Strecke vom Mars zur Erde in viereinhalb Minuten. Die exakte Oppositionsstellung wird am 8. Dezember erreicht.
Der rötlich-gelbe Mars ist die ganze Nacht am Firmament vertreten. Um Mitternacht sieht man ihn im Sternbild Stier hoch über unseren Köpfen. Er glänzt so hell, dass man ihn kaum übersehen kann. Nur noch Jupiter übertrifft Mars ein wenig an Helligkeit. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild Fische auf und beherrscht die erste Nachthälfte.
In der Nacht vom 7. auf 8. pirscht sich der hellglänzende Vollmond an Mars heran. Schließlich zieht der Vollmond am Morgenhimmel vor Mars vorbei, es ereignet sich eine Marsbedeckung durch den Mond. Denn auch der Vollmond steht der Sonne um 5.08 Uhr genau gegenüber, also in Opposition zu ihr. Die genauen Zeiten der Marsbedeckung durch den Vollmond sind ortsabhängig. Sie beginnt von Deutschland aus gesehen um 6 Uhr herum und dauert eine knappe Stunde.
Saturn und Uranus zu Silvester am Südwesthimmel
Der Ringplanet Saturn ist noch in den frühen Abendstunden am Südwesthimmel zu sehen. Er beschleunigt seine Wanderung durch das Sternbild Steinbock. Zu Monatsaufgang geht Saturn kurz vor 22 Uhr unter, zu Silvester schon wenige Minuten nach 20 Uhr.
Auch Uranus wird am 5. in den frühen Abendstunden vom Mond bedeckt. In Berlin schiebt sich der zunehmende Mond um 17.44 Uhr vor den grünlichen Planeten. Um 18.36 Uhr taucht Uranus wieder auf. Für andere Orte in Deutschland weichen die Zeiten um wenige Minuten ab. Diese Bedeckung kann nur per Fernglas oder Teleskop verfolgt werden.
Venus hat ihren Auftritt Ende Dezember
Im letzten Dezemberdrittel beginnt Venus ihre Abendsternperiode. Es bleibt spannend, wann man erstmals unseren inneren Nachbarplaneten als hellen Lichtpunkt in der Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont erspähen kann. Auch Merkur bietet zum Jahresende eine bescheidene Abendsichtbarkeit. Der flinke Planet zeigt sich vom 21. bis 26. tief am Südwesthimmel. Vom 28. bis 29. wandert Venus südlich am Merkur vorbei, der allerdings an diesen Tagen nur noch in einem Fernglas oder Teleskop zu erkennen ist.
Am 12. erreicht der Mond mit 405 888 Kilometer seine Erdferne während er am 24. mit 358 270 Kilometer in Erdnähe kommt. Nur einen Tag vorher tritt um 11.17 Uhr Neumond ein. Das nahezu Zusammenfallen von Neumond und Erdnähe führt an den Küsten zu Springfluten.
dpa/seh