
© Thorsten Teimann
Gehrmann-Comeback nach einem Jahr Verletzungspause: „Man hat immer noch ein bisschen Angst“
Fußball
Nach einem Jahr Verletzungspause lief Florian Gehrmann wieder für den VfL Kamen auf. In dem halbstündigem Einsatz spielte aber auch immer ein bisschen Angst mit.
Auf Florian Gehrmann ist Verlass. Der oberliga-erfahrene Routinier in den Reihen des Fußball-Kreisligisten VfL Kamen musste nach einer erneuten Verletzung ein Jahr lang pausieren. Jetzt ist er wieder da - doch die Angst spielt immer noch ein bisschen mit.
70 Minuten waren im Match gegen den TSC Hamm gespielt, da lief der mittlerweile 37-jährige Mittelfeldspieler des Kreisliga-Spitzenreiters wieder auf. Trainer Sebastian Laub brachte Florian Gehrmann für Stürmer Engin Duman und wollte weiter Druck auf das gegnerische Tor aufbauen. Gehrmann ist das in seinem knapp halbstündigen Einsatz (9 Minuten Nachspielzeit) auch gut gelungen.
Florian Gehrmann versuchte es zwei Mal aus der Distanz
Zwei Mal setzte der erfahrene Kicker mit Kniemanschette aus der Distanz zu seinen gefährlich-platzierten Schüssen an und verfehlte jeweils nur knapp das Ziel. „Nach einem Jahr Pause und Leidenszeit war es vor allem erst einmal wieder ein gutes Gefühl, wieder in der Mannschaft zu stehen. Ich bin froh, dass ich fit bin“, erklärte er nach Abpfiff.

Florian Gehrmann dynamisch wie eh und je: Der Kamener Routinier kam am Sonntag gegen den TSC Hamm zum Einsatz. © Thorsten Teimann
Begonnen hatten seine Knieprobleme erneut vor gut zwei Jahren im Testspiel gegen den VfR Sölde. Der Mittelfeldmotor, der für die Hammer SpVg, Westfalia Rhynern und Roland Beckum in der Oberliga auflief, hatte sich dabei wieder einen Innenmeniskusriss zugezogen. „Damals wurde mir ein Stück Sehne aus dem Knie genommen“, so Gehrmann.
In der Vorbereitung auf diese Saison vor gut einem Jahr spielte das Knie dann erneut nicht mit. Wieder ein Teilanriss, wieder Zwangspause für den im positiven Sinne fußballverrückten Florian Gehrmann. Es drohte sogar das Karriereende. Aber da wiederum spielte Gehrmann nicht mit.
„Flo“ kämpfte sich erneut zurück ins Team. Dafür verbrachte er einige Stunden im vereinseigenen Fitness-Studio im Kamener Jahnstadion. „Der arbeitet wie ein Tier“, ist auch Trainer und Freund Emre Aktas von Gehrmann vorbildlicher Einstellung angetan. Aktas hatte den Oberliga-Kicker vor Jahren zu Westfalia Unna in die Kreisliga C geholt, wo sie gemeinsam einen Aufstiegs-Marathon bis hoch in die Bezirksliga hinlegten.
Kamener Spieler hat die Verletzung gedanklich immer im Hinterkopf
Das ist auch das Etappenziel mit dem VfL Kamen und es sieht trotz der Torlos-Nummer gegen den TSC Hamm gut aus - wie Florian Gehrmanns Comeback auch. Aber: „So eine Verletzung hast du gedanklich immer im Hinterkopf, du hast immer ein bisschen Angst“, sagt der VfL-Spieler. „Man versucht aber immer, das Beste daraus zu machen und es auszublenden.“ Das ist ihm am Sonntag jedenfalls gut gelungen.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
