Gefährlicher Spielplatz - Vonovia muss reagieren

Siedlung in Oestrich

In der Siedlung zwischen Schragmüllerstraße und Treckmannweg gibt es vier Spielplätze. Während einer gut in Schuss ist, gibt es bei den anderen Nachholbedarf. In einem Fall erfolgte eine Sperrung – aus gutem Grund.

von Michael Nickel

OESTRICH

, 01.10.2017, 07:58 Uhr / Lesedauer: 3 min
Gut zu erkennen sind die heraustretenden Drähte am Klettergerüst. Mittlerweile ist der Spielplatz gesperrt und das Gerüst wird erneuert.

Gut zu erkennen sind die heraustretenden Drähte am Klettergerüst. Mittlerweile ist der Spielplatz gesperrt und das Gerüst wird erneuert.

Wenn an den Seilen eines Klettergerüstes Drähte an Stellen herausschauen, an denen eigentlich Stoff sein sollte, ist das schlecht und kann gefährlich sein. Das hat vor einigen Tagen Familie Kurmann zu spüren bekommen. Mutter Saskia, ihr Mann und die beiden Töchter waren unterwegs und kamen an einem Spielplatz in der Straße Hobestadt vorbei, gleich um die Ecke von ihrem Zuhause. Die jüngste Tochter, noch keine drei Jahre alt, quirlig und agil, kletterte hoch und höher und bekam dann Angst. Also wollte Papa nach oben klettern, damit die Tochter wieder runter kommt. „Dann hat mein Mann in die Drähte gefasst“, sagt Saskia Kurmann.

Direkt angeschrieben

Die Drähte, um die es hier geht, bilden sozusagen das Skelett des Gerüstes und sorgen für die Stabilität. Umwickelt sind sie mit Seilen. An einigen Stellen waren diese Seile aber aufgerissen (siehe Foto unten), sodass die Drähte nicht verborgen, sondern verbogen waren und in alle Richtungen hinausragten. Wirklich verletzt hat sich Saskia Kurmanns Mann nicht, nur ein bisschen gepikst. Hätte ein Kind mit voller Kraft an dieser Stelle Hand angelegt, wäre es möglicherweise nicht beim Pieks geblieben.

Also schrieb Saskia Kurmann via Facebook die Stadt Dortmund an und machte in ihrer Nachricht auf den Umstand aufmerksam. Ziemlich schnell kam die Antwort, dass es sich gar nicht um einen städtischen Spielplatz handelte. Und weil dem Wohnungsunternehmen Vonovia in dieser Siedlung zwischen Schragmüllerstraße, Treckmannweg und Dickrath rund 200 Wohnungen und zwei Spielplätze gehören, schrieb Saskia Kurmann Vonovia beim Kurznachrichtendienst Twitter an, mit dem Hinweis, dass der Spielplatz dringend saniert werden müsse.

 

@Vonovia_SE Der Spielplatz in Dortmund Hobestadt muss dringend Saniert werden! pic.twitter.com/PqpszOhv1L

— Saskia ???? (@SaMaLeaLina)

 

Zwar ist sie gar keine Vonovia-Mieterin, aber weil Kinder im Normalfall auf ein Spielgerät klettern, wenn sie es sehen, und vorher nicht Eigentumsverhältnisse und Zuständigkeiten abklären, war es ihr wohl ein Anliegen, diesen Zustand zu melden. Vonovia-Mieter selbst hätten sich über das Klettergerüst nicht beschwert, teilt Unternehmenssprecherin Jana Kaminsiki mit: „Wir wollen und können in diesem Zusammenhang nur dazu ermutigen, sich in diesem Fall direkt an uns zu wenden.“

Insgesamt vier Spielplätze gibt es in der Siedlung:

  • Der Spielplatz Hobestadt gehöre zwar einer Wohneigentumsgemeinschaft, werde aber durch Vonovia vertreten, So Kaminski. Auf die Frage, wie Vonovia den Zustand des Klettergerüstes bewertet, heißt es: „Auch aus unserer Sicht besteht hier Handlungsbedarf. Das Kletternetz wird vollständig erneuert.“ Das neue Netz sei bereits bestellt und werde direkt eingebaut, sobald es ankommt. „Wir bedauern, dass dies leider etwas Lieferzeit in Anspruch nimmt“, so Kaminski. Aufgefallen sei der Mangel bei einer eigenen Sicherheitsprüfung. Seit Donnerstag ist der Spielplatz gesperrt, „um Sicherheitsgefahren auszuschließen“.
  • Ein paar Meter weiter, an der Stürzelbreite, gibt es einen Spielplatz, der zum Bestand von Vonovia gehört. Am Mittwochmorgen stand die Wiese hier mehrere Zentimeter hoch, im Sandkasten lagen Laub und Geäst. „Der Spielplatz wurde in dieser Woche am Montag und Dienstag durch unsere Mitarbeiter gepflegt“, teilt Kaminski mit.
  • Auf der anderen Seite der Stürzelbreite gibt es eine große Wiese, gut und gerne 20 mal 30 Meter groß. Zu dieser Wiese, die Saskia Kurmann zufolge häufig als Hundeklo benutzt werde, gehört eine zugewachsene Sandgrube. Außer ein paar Bäumen steht hier nichts. Ausgewiesen ist die Fläche als Spielplatz der Stadt Dortmund. Saskia Kurmanns Töchter halten sich hier nur selten auf. Zu oft liege Hundekot im hohen Gras, zu spielen gibt es abgesehen von Ästen ohnehin nichts. Am Mittwoch von der Redaktion verschickte Fragen zum Zustand und zur Zukunft des Spielplatzes konnte die Pressestelle der Stadt zunächst nicht beantworten, sicherte aber zu, die Antworten nachzuliefern.
  • Da ziehen die Mädchen von Saskia Kurmann eher den Spielplatz am südlichen Ende des Treckmannweges vor. Auch diese Fläche gehört der Stadt, ist im Gegensatz zur Wiese an der Stürzelbreite aber gut ausgestattet. Eine Seilbahn, eine Rutsche, eine Drehscheibe, Sitzmöglichkeiten und viel Sand. „Hier“, so Saskia Kurmann, „ist nachmittags immer viel los“.
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