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Gambino nach Karriereende: „Der Körper hat sich gemeldet und gesagt: Es reicht!“
Fußball
Wegen gesundheitlicher Probleme beendet Salvatore Gambino seine aktive Karriere - erneut, könnte man sagen. Denn vor seinem Königsborn-Engagement lag eine zweijährige Fußballpause.
So schnell Salvatore Gambino beim Fußball-Bezirksligisten Königsborner SV sein Comeback gab, so schnell kam auch wieder der Abschied. Vergangene Woche hatten die Königsborner den Weggang des Mittelfeldspielers bekanntgegeben., der schon seit einigen Wochen gefehlt hatte. Mit dem Eintritt in die Winterpause wird Gambino seine Karriere auch endgültig beenden. Die Rückkehr auf den Platz nach zweijähriger Fußball-Pause endete aufgrund gesundheitlicher Probleme.
„Ich habe es in Königsborn nochmal versucht, weil ich richtig Bock auf Fußball hatte, habe aber schnell gemerkt, dass ich aufgrund meiner ganzen Knieoperationen nicht alles so ausführen konnte, wie ich wollte und wie ich dachte“, erzählte Gambino. Der Ex-BVB-Profi, der seine Karriere als Jugendlicher beim VfB Westhofen begonnen hatte, berichtet davon, im Training am Montag nach den Spieltagen „Anlaufschwierigkeiten“ gehabt zu haben. Die Abnutzungen im Knie spürte der 38-Jährige.
Fünf Operationen liegen hinter Gambino: Kreuzbandriss, Meniskus, Knorpelschäden. „Alles, was man haben kann“, scherzte Gambino, „auf beiden Seiten.“ Zuletzt fühlte es sich wie ein Stechen an, wenn die Belastung stieg. „Da hat sich der Körper gemeldet und gesagt: Es reicht auch irgendwann“, so Gambino, der vor Königsborn eine zweijährige Fußballpause eingelegt hatte, aber laufen geht.
Gambino kommt auf nur acht Einsätze in der Bezirksliga für den KSV
Auf acht Liga-Einsätze kam er schließlich, nur zweimal spielte Gambino durch (460 Einsatzminuten). Fußballerisch half Gambino, der beim KSV im Mittelfeld auflief, der Mannschaft weiter. „Ich bin auf keinen Fall enttäuscht. Ich habe es versucht und dem Verein von Vornherein kommuniziert, dass ich versuchen möchte, weiterzuhelfen. Ich habe dem Verein auch Anfang November Bescheid gegeben, damit der Verein nachlegen kann“, sagte Gambino.
Am Sonntag stand Gambino erstmals für den Landesligisten TuS Wiescherhöfen an der Linie, wo er einen Trainerjob angenommen hatte. Auch RW Ahlen hätte für die U19 bei ihm angefragt, doch nachdem Gambino hier im November 2020 als Co-Trainer der Regionalliga-Mannschaft entlassen worden war, entschied er sich gegen eine Rückkehr. „Ich bin damals nicht mit einem guten Gefühl in Ahlen da rausgegangen und habe mich jetzt für Wiescherhöfen entschieden“, so Gambino.
1:5-Pleite bei Trainereinstand beim TuS Wiescherhöfen
Landesliga-Schlusslicht Wiescherhöfen (erst einen Punkt) verlor am Freitag bei Gambinos Debüt gegen den VfL Senden mit 1:5. „Ich kann hier nicht viel verlieren. Ich versuche, es so gut wie möglich zu machen. Es kann nur besser werden. Was gibt es Besseres, um zu lernen? Es ist meine erste Trainerstation und mit schwierigen Situation umzugehen, macht mir sowieso erstmal mehr Spaß“, sagte er.

Salvatore Gambino absolvierte acht Spiele für den KSV. © Neumann
Gambino selbst spricht davon, dass der Klassenerhalt des abgeschlagenen Letzten einem „Wunder“ gleichkäme. „Es sind jetzt schon 15 Punkte. Da musst du schon einen brutalen Lauf erwischen und die anderen stolpern. Ich habe viele Ideen, was ich in den letzten Jahren sammeln konnte, und dann schauen wir, was dabei herauskommt“, erklärte er. Gambino wohnt in Bönen und arbeitet bei einem Autohaus in Werl.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
