Füchse Dritter - Szeged gewinnt EHF-Pokal

Lange Zeit sah es so aus, als sollten die Füchse im heimischen Final-Four-Turnier um den EHF-Pokal beide Partien verlieren. Mit Leidenschaft sicherten sich die Berliner aber Rang drei. Insgesamt überwiegt aber die Enttäuschung über den verpassten Cup-Sieg.

Berlin (dpa)

von Von Matthias Bossaller, dpa

, 18.05.2014, 18:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Berliner Markus Richwien (r) beim Torabschluss. Foto: Daniel Naupold

Der Berliner Markus Richwien (r) beim Torabschluss. Foto: Daniel Naupold

Die Füchse Berlin haben mit einem Kraftakt das Final-Four-Turnier um den EHF-Pokal doch noch versöhnlich beendet. Im Spiel um Platz drei setzte sich der Handball-Bundesligist vor eigenem Publikum gegen HCM Constanta aus Rumänien mit 29:28 (13:14) durch.

Der Erfolg war ein kleiner Trost für das Halbfinal-Aus gegen Pick Szeged einen Tag zuvor. «Nach der Enttäuschung hat das gesamte Team eine tolle Leistung und Charakter gezeigt», lobte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson.

Szeged besiegte im Finale des Final Four den französischen Pokalsieger Montpellier AHB mit 29:28 (16:14) und beendete damit die seit zehn Jahren anhaltende deutsche Siegesserie. Seit 2004 kamen alle Gewinner des zweitwichtigsten Europapokals aus Deutschland. Für Szeged ist es der erste internationale Titel.

Bei den Füchsen war Matchwinner Romero, der acht Treffer zum Erfolg beitrug, war stolz auf seine Mannschaft. «Natürlich hätten wir gerne den EHF-Cup gewonnen, doch so ist der Sport», meinte der Kapitän, der nach der Saison seine Karriere beenden und in seine Heimat Spanien zurückkehren wird.

«Ingesamt ist das Final Four für uns enttäuschend verlaufen», musste Coach Sigurdsson trotz des Sieges eingestehen. Gegen Szeged sei sein Team verkrampft gewesen. «Wir haben nicht unser wahres Gesicht zeigen können», befand der Isländer. Es gehöre zum Handball dazu, «dass man Siege nicht bestellen kann, gegen Szeged waren wir einfach nicht gut genug».

Gegen die hart einsteigenden Rumänen, die am Samstag gegen Montpellier AHB verloren hatten, entwickelte sich am Sonntag von Beginn an ein flottes und zugleich verbissen geführtes Spiel. Die beiden Unparteiischen wirkten in einigen Situationen überfordert. «Das war Theater, das einem Final Four nicht gerecht wird», schimpfte Sigurdsson. «Ich bin sehr enttäuscht von den Schiedsrichtern. Es ist schade, wenn die EHF so etwas sehen möchte.» Den Coach erzürnte vor allem, dass die Referees den «mit Fäusten und Knien» agierenden Rumänen kaum Einhalt boten.

In der ersten Hälfte gelang es den Berlinern nur einmal beim 8:7 durch Romero, in Führung zu gehen. Ansonsten lagen die aus dem Rückraum und über die Flügel gefährlichen Rumänen vorn und führten auch zur Halbzeit knapp mit 14:13.

Im zweiten Abschnitt verlief das Match weiter ausgeglichen, bis die Füchse zwei Zeitstrafen kassierten. In dieser Phase erhöhte Constanta auf 20:17. Berlin kämpfte sich leidenschaftlich zurück und glich durch Markus Richwien zum 25:25 (26.) aus. Die Zuschauer waren nun hellauf begeistert. Am Ende reichte es dank eines überragenden Romero und eines mit sechs Toren überzeugenden Sven-Sören Christophersen zum Sieg.

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