FSV stoppt in Berlin den Abwärtstrend - Dardai sauer
Quaison schießt Mainz zum Sieg
Nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Serie stoppt Mainz den Abwärtstrend. Mit einer engagierten Leistung gewinnt das Team von Sandro Schwarz bei Hertha BSC. Berlins Coach Pal Dardai ärgerte sich vor allem über das Zweikampfverhalten seines Teams.

Doppelpack gegen Berlin: Mainz-Stürmer Quaison. © dpa
Dank Robin Quaison hat der FSV Mainz 05 im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den ersten Auswärtssieg seit fast einem Jahr gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz gewann im Freitagsspiel nach zwei Toren des Schweden (40. und 65. Minute) bei Hertha BSC mit 2:0 (1:0), steht aber weiter auf dem Relegationsplatz. Vor 30 908 Zuschauern im Berliner Olympiastadion konnten die Gastgeber nicht an den Sieg von Leverkusen anknüpfen und verpassten es, den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen.
Schwarz erleichtert
Hertha-Coach Trainer Pal Dardai haderte nach dem Spiel vor allem mit dem Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Es kann nicht sein, dass wir die Zweikämpfe so leicht verlieren“, sagte er bei Eurosport. „Das hat nicht gut ausgesehen.“ Sichtlich erleichtert war dagegen Mainz-Coach Schwarz: „Wir haben heute sehr gut gegen den Ball gearbeitet und nur eine Chance aus dem Spiel zugelassen“, sagte er. „Das ist eine Basis, auf der wir aufbauen können.“
Schwarz hatte sein Team auf vier Positionen verändert: Für Abdou Diallo (Gelbsperre) kehrte Stefan Bell zurück in die Startelf, außerdem mussten der niederländische Winterneuzugang Nigel de Jong, Kapitän Daniel Brosinski und Yoshinori Muto zunächst auf die Bank. Für sie spielten Suat Serdar, Gerrit Holtmann und Quaison. Ex-Nationaltorhüter René Adler fiel weiter mit Adduktorenbeschwerden aus.
Nasenbeinbruch bei Ibisevic
Bei der seit vier Spielen ungeschlagene Hertha musste Youngster Arne Maier kurzfristig wegen eines Infekts passen. Für ihn kam Per Skelbred in die erste Elf. Im Angriff spielte Vedad Ibisevic für den von einer Erkältung geschwächten U21-Europameister Davie Selke. Doch für Ibisevic war der Abend schon früh beendet. Nach einem Zusammenstoß musste er nach einer guten Viertelstunde mit einem Nasenbeinbruch vom Platz.
Trotz zuletzt vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge und einer verheerenden Auswärtsbilanz von 17 Spielen ohne Sieg begannen die Mainzer gut, hatten durch Emil Berggreen (14.), Quaison (22.) und Bell (29.) gute Chancen. Die Hertha-Abwehr, die in der Rückrunde bislang erst drei Gegentore zugelassen hatte, zeigte sich in dieser Phase nicht sattelfest, besonders Standards brachten immer wieder Gefahr.
Die Führung der Mainzer fiel jedoch durch eine feine Einzelleistung Quaisons. Der Schwede setzte sich gegen die zögerliche Berliner Abwehr durch, sein Schuss tunnelte zwei Verteidiger und schlug im Tor ein.
Mainz setzt das erste Ausrufezeichen
Auch im zweiten Durchgang setzte Quaison das erste Ausrufezeichen, als die Berliner Abwehr nach einem langen Pass wieder schlecht aussah und der Angreifer frei zum Schuss kam. Diesmal ging der Schuss jedoch deutlich über das Tor.
Hertha versuchte, mehr Dampf zu machen - vor allem über die Flügel mit Salomon Kalou und Marvin Plattenhardt sowie ab der 56. Minute auch mit Mitchell Weiser (56.), der für Skjelbred kam. Nach einer Flanke von Valentino Lazaro klärte der Mainzer Alexander Hack in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Selke.
"Wir haben ein wichtiges Spiel gewonnen"
Doch dann hebelte Jean-Philippe Gbamin mit einem langen Ball erneut die Berliner Abwehr aus. Quaison tunnelte Keeper Rune Jarstein und erzielte damit seinen ersten Bundesliga-Doppelpack. „Das ist wohl einer der glücklichsten Tage, seit ich in Mainz bin“, freute er sich nach dem Spiel. „Wir haben ein wichtiges Spiel gewonnen.
Holtmann (74.) hatte sogar noch die Chance zum 3:0, schoss den Ball aber am Tor vorbei. Hertha gab den einzigen gefährlichen Schuss Richtung Tor im gesamten Spiel in der 87. Minute ab: Die Direktabnahme von Peter Pekarik ging jedoch vorbei.
Von dpa