Fronleichnam droht ein Verkehrschaos in NRW auf Straßen, in Flughäfen und Bus und Bahn

Verkehr

Fronleichnam nutzen viele Menschen für einen Kurzurlaub über ein langes Wochenende. In NRW könnte das für das nächste große Verkehrschaos sorgen. Die Gründe sind vielfältig.

Düsseldorf

, 15.06.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit Fronleichnam (16. Juni) steht in Nordrhein-Westfalen der nächste Feiertag vor der Tür - und mit ihm erwartetes Verkehrschaos. Bereits zu Pfingsten sorgte das 9-Euro-Ticket für überfüllte Bahnen. Fehlendes Personal an den Flughäfen lässt Passagiere dort lange warten. Und der ADAC NRW erwartet zahlreiche Staus um Fronleichnam.

Autobahnen in NRW

Laut dem ADAC in NRW droht rund um Fronleichnam wieder Staugefahr auf den Autobahnen im Land. „Mit dem Brückentag lohnt sich ein Kurzurlaub mehr als zuletzt über Pfingsten“, so ADAC-Experte Verkehrsexperte Roman Suthold. Der Verband erwarte aber etwas weniger Staus als zuletzt am Vatertagswochenende.

Die meisten Staus auf den Autobahnen prognostiziert der ADAC in NRW für Mittwochnachmittag. Dann seien wieder Pendler und Kurzurlauber gleichzeitig unterwegs. Am Tag vor Christi Himmelfahrt hätten Autofahrer in NRW zeitweise in knapp 400 Kilometern Stau und stockendem Verkehr gesteckt. Insgesamt habe es 1125 Staus mit einer Länge von 1996 Kilometern und einer Gesamtdauer von fast 619 Stunden gegeben.

Autos stehen auf einer Autobahn im Stau.

Laut ADAC in NRW drohen rund um Fronleichnam wieder jede Menge Staus auf den Straßen. © picture alliance/dpa

„Wir raten dazu, erst am frühen Abend oder am Donnerstagmorgen loszufahren. Dann kommt man entspannter und mit weniger Zeitverlust ans Ziel“, so ADAC-Experte Suthold. Geduld bräuchten Reisende auch am Freitag und im Rückreiseverkehr am Sonntagnachmittag.

Mit Verzögerungen müssen Kurzurlauber laut ADAC vor allem im Großraum Köln und im gesamten Ruhrgebiet rechnen. Das höchste Staupotenzial gebe es auf den Strecken in Richtung deutsche Nord- und Ostseeküste sowie in die Niederlande.

Flughäfen in NRW

Seit einigen Wochen entstehen am Düsseldorfer Flughafen und in Köln/Bonn immer wieder erheblich lange Warteschlagen vor den Kontrollstellen. Auf ihren Websites warnen die Airports die Fluggäste vor erhöhten Wartezeiten und bitten darum, früher als normal zu erscheinen.

So empfiehlt der Flughafen Köln/Bonn, mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug vor Ort zu sein. Der Flughafen Düsseldorf verweist unter anderem auch darauf, das einige Airlines in der Sommersaison das Check-in für frühe Flüge bereits um 3 Uhr oder 3.30 Uhr öffneten.

Besonders zu den Stoßzeiten sollten Flugreisende genug Zeit mitbringen. Die sind von morgens um vier bis sieben Uhr und nachmittags von 16.30 bis 20 Uhr.

Laut der Gewerkschaft Verdi liegt der Grund beim zuständigen Sicherheitsunternehmen. Verdi kritisiert, dass bis zu 100 Kontrollkräfte fehlen - pro Schicht. Fluggäste müssen sich daher auf weitere Probleme einstellen. Wie die Deutsche Bundespolizeigewerkschaft einschätzt, wird sich die ohnehin schon angespannte Lage bis zum Ferienstart in vier Wochen weiter zuspitzen.

Verdi ruft deshalb die Luftsicherheitskontrolleure am Düsseldorfer Flughafen zu einer Demonstration an diesem Mittwoch auf. „Wir dürfen nicht länger diese Missstände in der Luftsicherheit akzeptieren und müssen uns gemeinsam dagegen wehren“, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim, wie die RP berichtet.

Bus und Bahn in NRW

Am Pfingstwochenende vom 4. bis 6. Juni waren Busse und Bahnen in NRW überlaufen. Viele machten vom günstigen 9-Euro-Ticket Gebrauch. Der Blick der Bahn geht aber jetzt schon auf Fronleichnam. Denn auch hier gilt etwas ähnliches wie für den ADAC in NRW: Es ist davon auszugehen, dass über Fronleichnam aufgrund des Brückentages am Freitag mehr Menschen in den Kurzurlaub wollen.

„Überlastete Bahnhöfe wie zu Pfingsten werden wir aller Voraussicht nach nicht verhindern können“, sagte Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds Rheinland (NVR), der RP. Besonders auf Routen wie die von Essen über Düsseldorf nach Köln erwarten Experten ein hohes Aufkommen.

Fahrgäste steigen am Morgen in eine Regionalbahn der Deutschen Bahn ein.

Überfüllte Bahnstationen werden auch über Fronleichnam erwartet. © picture alliance/dpa

mit dpa

Lesen Sie jetzt
" Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Gebäude der Hochschule Hamm-Lippstadt.

An der Hochschule Hamm-Lippstadt hat ein 34-Jähriger auf mehrere Menschen eingestochen. Der Tatverdächtige ist in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Eine Frau ist gestorben.