Höchsttemperaturen und ein buntes Ferienprogramm locken in diesen Tagen viele Menschen in das Freibad im Bornekamp. Die Betreiber freuen sich über eine Rekordzahl an Besuchern. Mit der Masse an Badegästen wird aber auch die Organisation des Badebetriebs schnell zur Herausforderung.
Sommerferien. Sonnenschein. Temperaturen von über 30 Grad: Täglich strömen hunderte Kinder und Jugendliche ins Freibad im Bornekamp. Das Freibad verzeichnet schon jetzt – mitten in der Badesaison – ein Rekordhoch an Badegästen. Fast 25.000 Menschen haben bisher das Freibad besucht, das sind etwa 60 Prozent mehr als in der gesamten Badesaison des vergangenen Jahres. „Das tolle Sommerwetter hat uns definitiv in die Karten gespielt“, so Jessica Mense, die Vorsitzende des Betreibervereins. „Wir sind als Verein unabhängig und haben daher kurzfristig beschlossen, schon Mitte April zu öffnen.“
Uneinsichtige Badegäste
Mit der steigenden Besucherzahl wird auch die Organisation des Freibadbetriebs schnell zur Herausforderung. Bis zu vier Rettungsschwimmer und Aufseher stehen am Beckenrand, um die Sicherheit der Schwimmer zu gewährleisten. Gleichzeitig muss das Personal darauf achten, dass die Baderegeln eingehalten werden: Die meisten Probleme entstehen tatsächlich im Umgang mit Erwachsenen, die sich weigern, vor dem Schwimmen duschen zu gehen, oder Stühle und Sonnenschirme nicht zurückstellen. „Wir beschäftigen viele Schüler und Studenten, die Badegäste auch hier und da mal auf unsere Baderegeln aufmerksam machen. Die Kinder halten sich in der Regel an die Anweisungen, Erwachsene bleiben hingegen oftmals stur, weil sie das junge Personal nicht ernst nehmen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Torsten Wischerhoff.

Auch die Wiese im Freibad ist voll belegt: Das Freibad Bornekamp erlebt einen Besucherandrang wie lange nicht mehr. © Marcel Drawe
Hohe Wasserqualität
Auf das Abduschen vor dem Baden legt das Freibad großen Wert, um die hohe Wasserqualität im Becken zu erhalten. Das ist bei den Massen an Schwimmern ohnehin schon schwierig. Im Becken befindet sich freies Chlor, dass die Bakterien im Wasser bindet. Das so gebundene Chlor kann zu Haut- und Augenreizungen führen und verbreitet zudem den unangenehmen „Schwimmbad-Geruch“. Um dies zu vermeiden, reinigen Torsten Wischerhoff und Gisbert Bücker das Becken regelmäßig mit Aktivkohle, die das verbrauchte, gebundene Chlor aus dem Wasser zieht.
Zusätzlich werden dem 400 Kubikmeter großen Becken täglich bis zu 8000 Liter Frischwasser zugeführt, um die Chlor-Konzentration möglichst gering zu halten. Das Frischwasser wird dafür zunächst durch eine sogenannte Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Freibadgebäudes gepumpt und läuft durch strohalmgroße schwarze Leitungen, in denen das Wasser durch direkte Sonneneinstrahlung auf ca. 25 Grad erwärmt wird, ehe es automatisch dem Becken zugeführt wird.
Dieses Verfahren ist zwar sehr effizient und umweltfreundlich, kann aber nur genutzt werden, wenn die Sonne scheint. Für die kälteren Monate zieht Vorstandsvorsitzende Jessica Mense in Erwägung, ein Blockheizkraftwerk zu installieren.

Rebecca Kahn hat im Kiosk viel zu tun. Die hochsommerlichen Temperaturen sorgen auch für guten Eisumsatz. © Marcel Drawe
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