Frag doch Onkel Max Was ist das Besondere an einem Premium-Bier?

Frag doch Onkel Max: Was ist das Besondere an einem Premium-Bier?
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NEFFE LENNARD B. fragt: Lieber Onkel Max, ist die Bezeichnung „Premium-Bier“ eigentlich nichts anderes als ein müder Marketingtrick? Kann es sein, dass Brauereien, die eines ihrer Produkt als Premium bewerben, die anderen Hausmarken einem niedrigeren Qualitäts- und/oder Marketinglevel zuordnen? Und was ist das Gegenteil eines Premium-Biers?

Die wichtigste Vorgabe für in Deutschland gebrautes Bier ist – wie du sicherlich weißt, lieber Lennard – das Deutsche Reinheitsgebot, auch bekannt als „ältestes Lebensmittelgesetz der Welt“. Es bestimmt, dass nur Wasser, Hopfen, Gerste und Hefe zum Brauen verwendet werden dürfen. Die weltbekannte Regelung aus dem Jahr 1516 beschränkt das Bierbrauen auf diese vier natürlichen Zutaten.

„Eine vergleichbare offizielle Regelung gibt es für den Begriff ‚Premium‘ nicht“, sagte mir Nina Göllinger vom Deutscher Brauer-Bund. Dennoch wollen Brauereien damit auf eine besondere Qualität hinweisen, mit der sich das beworbene Bier von anderen Bieren abhebt.

Durchgesetzt hat sich der Begriff in den 1960-er Jahren, als er erstmals auf einem Bieretikett verwendet wurde. Die Definition geht auf Dr. Leo König zurück, den früheren Inhaber der gleichnamigen Brauerei in Duisburg. Dieser Bier-Pionier definierte „Premium“ als eine „Synthese aus Spitzenqualität, Marktdurchdringung in entsprechendem Preisniveau, Beliebtheit beim Konsumenten und markenartikel-gemäßem Auftreten mit entsprechend bundesweiter Akzeptanz“. Mit anderen Worten: Eine Brauerei, die ihr Bier als „Premium“ bezeichnet, nimmt also mit ihrer Marke eine Spitzenstellung im Hinblick auf die genannten Faktoren in Anspruch. Es geht bei „Premium“ also nicht nur um die hohe Qualität des Bieres und der Rohstoffe, sondern auch um eine besondere Beliebtheit des Bieres bei den Verbrauchern und um eine besondere Präsentation und Reichweite in der Gastronomie und im Handel.“

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