NICHTE BIRGIT W. fragt: Lieber Onkel Max, bei meinem Sohn läuft die Geschirrspülmaschine dreieinhalb Stunden, bei mir nur eine halbe Stunde. Er meinte, ich müsste auf „Eco“ stellen. Es kann aber doch nicht sein, dass die Maschine weniger Energie und Wasser verbraucht, wenn sie über eine so lange Zeit im Einsatz ist. Was meist du?
Deine Skepsis kann ich durchaus nachvollziehen, liebe Birgit. Dennoch befindest du dich auf dem Holzweg. Denn: Bei den Sparprogrammen von Wasch- und Spülmaschine wird mit weniger hohen Wassertemperaturen gearbeitet. Und am meisten Strom wird für die Erwärmung des Wassers gebraucht und nicht für den Motor der Spülarme oder der Waschtrommel.
„Es gibt vier Faktoren (der Sinnersche Kreis genannt), damit Wäsche oder Geschirr sauber werden: Es sind die Zeit, die Temperatur, die Mechanik und die Chemie. Nimmt man bei einem Faktor etwas weg, muss ein anderer erhöht werden“, sagt Gerhild Loer, Bereich Energie der Verbraucherzentrale NRW. „In diesem Fall: Man nimmt bei der Temperatur etwas weg und setzt damit auf längere Laufzeiten bei der Mechanik. Und wie gesagt: Wasser erwärmen benötigt mehr Energie als die Waschtrommel hin und her zu schaukeln oder auch die Wäsche länger im Waschmittel liegen zu lassen.“ Im Umkehrschluss heißt das: Bei den Kurz- oder Schnellprogrammen wird mit höherer Temperatur, mit mehr Wasser und mit viel Mechanik, dafür mit weniger Zeit gereinigt.
Stets das Eco- oder Sparprogramm wählen
Viele vermuten auch, dass es mehr Energie und Wasser kostet, eine Spülmaschine anzustellen als kurz mit der Hand zu spülen. Aber: Eine Maschinenladung sauberes Geschirr bekommt man schon mit weniger als zehn Litern Wasser. Mit der Hand ist das nicht zu schaffen.
Wer Energie beim Geschirrspülen sparen will, sollte beim Kauf einer Spülmaschine auf möglichst niedrige Verbrauchswerte achten. Diese finden sich auf dem Energielabel. Die neuen EU-Energieeffizienzlabels kennzeichnen die sparsamsten Geschirrspüler nun mit A bis C. Am besten sollte man stets das Eco- oder Sparprogramm wählen. Dies wird auch auf dem Energielabel als „Standardprogramm“ für den Strom- und Wasserverbrauch herangezogen. Höhere Temperaturen – als 50 bis 55 Grad – solltest du nur bei einer besonders starker Verschmutzung verwenden.
Wasser mit erneuerbaren Energien erwärmen
Übrigens: Es kann sich durchaus lohnen, die Geschirrspülmaschine – ebenso wie auch die Waschmaschine – an die zentrale Warmwasserversorgung anzuschließen. Besonders ökologisch ist es, wenn das Wasser mit erneuerbaren Energien erwärmt wird. Eventuell könntest du dich also darüber informieren lassen, ob eine Photovoltaik oder Solarthermie für dich in Betracht kommt.
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