NICHTE MARIA S. fragt: Lieber Onkel Max! Welche Auswirkungen hat es, wenn ein Partner den anderen mehrfach in der Nacht wach schnarcht? Kann der Schlaf dann noch erholsam sein? Ist es von Nachteil, wenn man recht spät ins Bett geht? Beginnen die berühmten Schlafphasen zu einer bestimmten Uhrzeit oder dann, wenn man einschläft?
Ein schnarchender Partner, der einen immer wieder weckt, und nächtliche Geräusche, die den Schlaf andauernd stören – das hört sich nicht gut an, liebe Maria. In jedem Fall ist hier der erholsame Schlaf massiv eingeschränkt. Getrennte Schlafzimmer wären in einem solchen Fall überaus ratsam. „Allerdings kann man nicht pauschal sagen, dass ein schnarchender Partner den Schlaf in jedem Fall stört“, berichtet Psychologe Dr. Hans-Günter Weeß, Verfasser des Buches „Die schlaflose Gesellschaft“. „Ich hatte zum Beispiel eine Patientin, für die ihr schnarchender Mann ein Signal von Sicherheit und Geborgenheit war. Diese Frau konnte also besser schlafen, wenn ihr Partner geschnarcht hat. Der Großteil der Menschen fühlt sich aber durch lautes Schnarchen beim Schlafen gestört. Und wenn diese Störung sich permanent wiederholt, erhöht sich sogar das Risiko krank zu werden, also zum Beispiel eine Herz- Kreislauferkrankung zu entwickeln.“
Dass nur der Schlaf vor Mitternacht erholsam ist, ist übrigens eine Mär! Die ersten zwei bis vier Stunden nach dem Einschlafen sind für die körperliche Erholung besonders wichtig. In dieser Zeit tritt der für die körperliche Erholung wichtige Tiefschlaf auf. Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken deutlich ab, der Körper regeneriert sich. Die Uhrzeit spielt hierbei keine Rolle.
In der zweiten Schlafhälfte ist der Körper dagegen häufiger im Traumschlaf, der in gewisser Weise dem Wachsein ähnelt und trotzdem sind wir dabei sehr schwer weckbar. Das Gehirn ist aktiv, Herzfrequenz und Atmung nehmen zu und der Blutdruck steigt. An Träume aus dieser Schlafphase können wir uns besonders häufig erinnern. „Wir unterscheiden zwei Schlaftypen“, erläutert dazu Dr. Weeß. „Die sogenannten Lerchen sind morgens um 6 Uhr putzmunter und gegen 21 Uhr am Abend fühlen sie sich bereits reif fürs Bett. Die sogenannten Eulen dagegen kommen vor Mitternacht nicht ins Bett und haben Schwierigkeiten, früh aufzustehen. In unserer Gesellschaft überwiegen die Eulen. Deshalb startet sowohl der Schul- als auch der Arbeitstag für die meisten von uns zu früh. Und so kommen viele Menschen schließlich in ein Schlafdefizit.“
Regelmäßige Schlafzeiten sind wichtig
Wichtig für gesunden Schlaf sind regelmäßige Schlafenszeiten. Schon eine halbe Stunde vor dem Schlafen sollte Ruhe einkehren. Wem dann immer noch Dinge einfallen, die erledigt werden müssen, kann sich einen Zettel und einen Stift neben das Bett legen. Dann kann man sich bequem die Gedanken aufschreiben, den Zettel beruhigt weglegen und alles am nächsten Tag bearbeiten.
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