NEFFE LENNARD B. fragt: Lieber Onkel Max, in „Die Kunst des klaren Denkens“ las ich etwas über den Zusammenhang zwischen Rotweinkonsum und hoher Lebenserwartung. Leben Rotweintrinker tatsächlich länger als Weißweintrinker oder andere Menschen? Was ist das wissenschaftlich empfohlene korrekte Maß der täglichen Rotweinzufuhr, um welchen Lebensverlängerungseffekt zu erzielen? Anders gefragt: Hilft viel viel?
Nein, lieber Volker, denn Wein – beziehungsweise Alkohol allgemein – sollte nur in Maßen genossen werden. Ansonsten schadest du deiner Gesundheit!
Aber: Ein moderater Konsum könnte mit verringerten Risiken assoziiert sein. Könnte (!), denn gesicherte Erkenntnisse gibt es hierzu bislang nicht.
Ein spanisch-südamerikanischen Forschungsteam hat in einer Studie den Zusammenhang zwischen Weingenuss per se und Herz- und Gefäßerkrankungen beziehungsweise der Sterblichkeit daran untersucht. Dazu trug man die Daten aus 25 Langzeitstudien der Jahre 1985 bis 2021 aus elf Ländern zusammen. Für diese Studien waren insgesamt mehr als 1,4 Millionen Personen im Alter zwischen 18 und 98 Jahren untersucht und befragt und zwischen vier und 25 Jahre lang beobachtet worden. Das Ergebnis: Das relative Risiko für koronare Herzkrankheiten war bei Weinkonsum 24 Prozent geringer, das relative Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten 17 Prozent geringer und das relative Risiko, an einer Herz- oder Gefäßkrankheit zu sterben, war bei Weinkonsum 27 Prozent geringer.
Einschränkend muss festgehalten werden, dass die Studie nicht nach verschiedenen Getränken, Trinkmustern oder Trinkmengen unterscheiden konnte. Sie verglich lediglich Weinkonsumenten mit Nichtkonsumenten. Daher sollten die Ergebnisse mit Bedacht eingeordnet werden. Sie beinhalten keine Aufforderung, mehr Wein zu trinken!
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