Fern- vor Nahverkehr: Massive Kritik vom VRR

Vorrang im Schienennetz

Der Fernverkehr hat vor dem Nahverkehr Vorrang im Schienennetz der Bahn: Martin Husmann, Chef des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), hat das nun massiv kritisiert. Warum diese Regelung für ihn unbegreiflich ist und welche die unpünktlichsten Züge der Region sind, erfahren Sie hier.

GELSENKIRCHEN

, 12.10.2016, 05:22 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Regional-Express.

Ein Regional-Express.

„Da kommt dann also ein ICE mit 20 Minuten Verspätung, der hier in der Region maximal zwei Minuten aufholt und bringt dadurch den gesamten Fahrplan und das gesamte Nahverkehrssystem durcheinander und Tausende zu spät zur Arbeit. Das kann man niemandem mehr begreiflich machen“, sagte Husmann im Interview mit unserer Redaktion.

Pünktlichkeit im Fernverkehr derzeit "lächerlich"

Immer wieder komme es auf den engen und baustellenbelasteten Schienen-Korridoren in der Region zu Problemen, weil die Pünktlichkeit der Züge im Fernverkehr derzeit "lächerlich" sei. Unterstützung erhält Husmann vom Fahrgastverband Pro Bahn: „Ein Blick in den Qualitätsbericht NRW zeigt, dass die meisten Verspätungen bei den langlaufenden RE-Linien 1, 5, 6 und 7 vorkommen.

"Die Regional-Express-Züge sind in ihrer Fahrplanlage zwischen zwei Fernzügen „eingeklemmt“. Ist der erste Fernzug verspätet, starten sie ebenfalls verspätet. Kommt dann der zweite Fernzug pünktlich, werden sie wegen der Verspätung zusätzlich überholt“, so NRW-Sprecher Lothar Ebbers.

Weitere Informationen zum Nahverkehr
Die Langfassung des Qualitätsberichts 2015 finden Sie auf der Website von Busse&Bahnen NRW.

 Kurzfassung-Qualitaetsbericht-SPNV-NRW-2015 (PDF)Kurzfassung-Qualitaetsbericht-SPNV-NRW-2015 (Text)