Felix Magath: «Ich sehe keinen Anlass zur Sorge»
Nach dem Fehlstart mit drei Niederlagen in der Fußball-Bundesliga steht der FC Schalke 04 zum Auftakt der Champions League unter Erfolgsdruck. Am Dienstag gastiert der Revierclub beim französischen Vizemeister Olympique Lyon.

Felix Magath lässt sich so früh in der Saison nicht aus der Fassung bringen.
Im Interview der Nachrichtenagentur dpa äußert sich Schalkes Trainer Felix Magath zur Kritik an seiner Personalpolitik, den Erwartungen in Lyon und in der Bundesliga.
Schalke steht nach dem miserablen Start in der Bundesliga in Lyon unter Zugzwang. Gelingt dort die Wende?
Magath: «Lyon ist Favorit in der Gruppe, ist wie wir aber auch schwach in die Liga gestartet. In der letzten Saison sind sie erst im Halbfinale an Bayern München gescheitert. Das zeigt ihre Klasse. Trotzdem sehe ich gute Aussichten, mit einer couragierten Leistung dort etwas zu holen. Wir werden unsere Chancen bekommen.»
Woher nehmen Sie ihren Optimismus nach dem 0:2 in Hoffenheim?
Magath: «Wir haben dort gut angefangen und waren bis zum 0:1 die bessere Mannschaft. Das Gegentor hat dann Sicherheit gekostet. Die Mannschaft ist noch frisch zusammen, hat im Grunde erst einmal komplett zusammen trainiert. Das wird sich in den nächsten Tagen alles verbessern. Dann erwarte ich auch bessere Resultate.»
Sie haben insgesamt rund 35 Millionen Euro in den neuen Kader investiert und einen großen Umbruch eingeleitet. Verstehen sie die Kritik, wenn es nicht wie erwartet läuft?
Magath: «Dass nach drei Niederlagen Kritik kommt, ist normal. Damit müssen wir fertig werden. Aber was jetzt gemacht wird, ist keine sachliche Auseinandersetzung mit der Situation, sondern reine Stimmungsmache. Ich kann den Fehlstart wirklich nicht schönreden, man kann aber die Dinge auch nicht nur schlechtmachen.»
War der personelle Umbruch mit 14 Neuzugängen und 15 Abgängen zu heftig?
Magath: «Jetzt zu sagen, der Umbruch sei nicht notwendig, ist verkehrt. Und dann noch zu behaupten, der Umbruch sei nicht erfolgreich - das kann man doch nicht an drei Spielen messen. Auch Bayern München hat im letzten Jahr einen großen Schnitt gemacht, 80, 90 Millionen investiert, und hatte in den ersten Wochen Probleme unter Trainer Louis van Gaal.»
Aber die Lage könnte brisant werden, wenn man am nächsten Sonntag auch das Derby gegen Dortmund verliert...
Magath: «Es gibt überhaupt keinen Grund, schon jetzt in Panik zu verfallen. Raúl hat in Hoffenheim gezeigt, dass er in guter Verfassung ist. Und Huntelaar ist ein Klasse-Stürmer, der seine Tore machen wird. Ich bin überzeugt von der Mannschaft und sicher, dass wir nach Erfolgen wieder ins obere Drittel der Tabelle wandern. Ich sehe keinen Anlass zur Sorge und intern auch keine Brisanz. Gleichwohl müssen wir auch langsam mal punkten, keine Frage.»
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