Felix Goliasch wird zum Matchwinner für den SV Frömern „Und dann habe ich das Ding gehalten“

Von Till Schacht
Felix Goliasch wird zum Matchwinner für den SV Frömern: „Und dann habe ich das Ding gehalten“
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Es läuft bereits die Nachspielzeit. In einer umkämpften Begegnung zwischen Fußball-A-Ligist RW Unna und dem SV SW Frömern steht es 3:3. Noch einmal rollt ein Angriff der Rot-Weißen auf Frömerns Schlussmann Felix Goliasch zu. Das Spielgerät kommt in die Mitte. Es ist unübersichtlich, zwei Unnaer gehen zu Boden, der Schiedsrichter pfeift und zeigt auf den Punkt. Doch rein geht der Ball nicht. Weder beim ersten noch beim zweiten Versuch.

„Zum Glück war einer von uns so übermotiviert, dass er, bevor der Unnaer den Ball überhaupt berühren konnte, schon in den Strafraum gelaufen ist“, schmunzelt Frömerns Keeper Goliasch, „der Schiedsrichter hat sofort gepfiffen und den Elfmeter wiederholen lassen. Er hatte gar keine andere Wahl.“

Dass sich dadurch der Druck für ihn als Schlussmann erhöht hätte, verneint der Keeper: „Ich hatte vielmehr die Gewissheit, dass egal was ich auf der Linie mache, dieser Strafstoß zählen würde.“ Doch die entscheidende Frage, wohin würde Unnas Eugene Broschat schießen?

RW Unnas Eugene Broschat und Trainer Sebastian Eckei.
RW Unnas Eugene Broschat (r.) konnte Frömerns Schlussmann Felix Goliasch vom Punkt nicht überwinden. © Schürmann

„Ich hatte wirklich Angst, dass er den Ball lässig in die Mitte schiebt. So kurz vor Schluss bleibst du als Torwart nicht einfach stehen“, berichtet Felix Goliasch. Doch Broschat entscheidet sich für eine Ecke – dieselbe, in die auch der 24-jährige Goliasch fliegt: „Er hat nach rechts geschossen und dann habe ich das Ding gehalten. Ich habe noch gesehen, dass der Ball danach nach links weggeht. Ich hatte kurz Angst, dass er doch noch reingeht, aber er hat sich am Pfosten vorbei gedreht.“

Was nach purem Glück und der Aneinanderreihung von Zufällen klingt, ist dabei eine durchaus vom Torwart provozierte Kettenreaktion. „Ich habe versucht anzutäuschen, ganz bewusst einen Schritt mehr nach links gemacht und ihm die rechte Seite angeboten“, verrät der Frömerer Matchwinner. Ein Kniff, der nicht das erste Mal Früchte trägt.

SV Frömern trifft auf SV Afferde

„Man kann schon sagen, dass die rechte Ecke meine Lieblingsecke ist. Ich favorisiere diese einfach und wenn ich in den letzten Jahren Elfer gehalten habe, dann so“, berichtet Goliasch, der bereits in seinem ersten Seniorenspiel zum Elfer-Killer avancierte. „Es war ein Testspiel gegen Westfalia Wethmar. Damals habe ich noch für Frohlinde gespielt und nach 15 Minuten einen Strafstoß gehalten. Übrigens auch rechts“, erinnert sich der 24-Jährige.

Einige Jahre ist das nun her. Seine letzten vier hat er allesamt beim SVF verbracht und fühlt sich pudelwohl. Dass er jetzt gegen RW Unna einen großen Teil dazu beitragen konnte, den einen Punkt zu sichern, gibt zusätzlich Auftrieb: „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Solche Aktionen sind für einen Torwart superwichtig. Ich glaube, ich habe vorher drei Schüsse aufs Tor bekommen und war dreimal relativ machtlos. Da nimmt man so eine Parade gerne mit – auch für die kommenden Wochen.“

Selbstvertrauen, was man beim aktuell 13. der Liga sicher gut gebrauchen kann. So könnte Felix Goliasch auch im kommenden Spiel gegen den SV Afferde (Sonntag, 15 Uhr) wieder zum entscheidenden Faktor werden. „Ich denke, es wird wieder sehr eng und kampfbetont. Ein Heimsieg wäre mit Blick auf die nächsten Aufgaben wichtig.“

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