Fehler bei der Impfstoffbestellung: Ärzte streiten mit Krankenkassen

Krankenkassen

In Nordrhein-Westfalen steht 4500 von 5000 Hausärzten aufgrund von Formfehlern bei der Impfstoffbestellung viel Arbeit bevor. Der Zeitpunkt könnte nicht unpassender sein.

Essen

14.11.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass. © Friso Gentsch/dpa/Illustration

Tausende Hausarztpraxen in Nordrhein-Westfalen sind mit Regressforderungen von Krankenkassen konfrontiert, weil ihnen wohl Formfehler bei der Impfstoffbestellung unterlaufen sind. Das bestätigte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung am Samstag (13.11.). Dabei gehe es unter anderem um Impfungen gegen die Gürtelrose, eine Krankheit mit schmerzhaftem Hautausschlag.

In 4500 Fällen allein im Bereich Nordrhein bemängelten Krankenkassen, dass Ärzte den Impfstoff in Einzeldosen für ihre Patienten bestellt hätten - anstatt in größeren Gebinden für den Praxisbedarf.

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Ärzte sollen Widerspruch einlegen

„Während die Republik ‚Impfen, Impfen, Impfen’ fordert, haben die Krankenkassen nichts Besseres zu tun, als 4500 von 5000 Hausärzten mit Regressen wegen Formfehlern zu überdecken“, kritisierte Verbandschef Oliver Funken in der „WAZ“.

Die Praxen müssten nun anhand der Rezeptkopien in jedem Einzelfall prüfen, weshalb sie die etwas teureren Einzeldosen bestellt hätten. Könnten sie das nicht begründen, fordern die Krankenkassen von den Ärzten, die Mehrkosten zu übernehmen. Der Hausärzteverband rät den Ärzten, Widerspruch einzulegen. Zuvor hatte auch die „Ärzte Zeitung“ über den Fall berichtet.

dpa