Fehlende Durchschlagskraft begleitet die VfL-Fußballer
Im Alarmzustand
"Wo von der Mannschaft erstaunlicherweise nicht viel erwartet wird - nämlich auswärts - spielt sie lockerer." Meinte Peter Neururer vor dem Gastspiel in Paderborn und sah sich am Freitagabend zumindest in Spielhälfte eins in seiner Einschätzung bestätigt.

VfL-Mittelfeldspieler Florian Jungwirth im Zweikampf mit Mahir Saglik, der gegen seinen Ex-Klub traf.
Dann rückten Alban Mehas Freistöße die Verhältnisse in der Benteler Arena zurecht und schickten einen deprimierten Revierklub zurück zur Castroper Straße. Trainer Peter Neururer und Sportvorstand Christian Hochstätter bemühten sich in ihren Resümees um Schadensbegrenzung. "Die erste Stunde war in Ordnung", so Hochstätter, "aber nach den beiden Freistoßtoren haben wir Ballsicherheit und Ruhe verloren."
In der Pause hatte Bochums Trainer seine Mannschaft noch daran erinnert, so wenig Freistoßchancen wie möglich für die Paderborner zuzulassen. Aber kaum war die Fortsetzung des Spiels angepfiffen, leiteten die Ostwestfalen mit zwei spektakulären Freistoßtoren die Wende ein.
Erfolgloser Versuch
Christian Hochstätter verwies darauf, dass der VfL nach den ersten beiden Gegentoren noch versucht habe, den Ausgleich zu erzielen. Allerdings blieb es bei dem Versuch - u.a. von Mirkan Aydin - und machte damit eine Problematik offensichtlich, die den VfL schon durch die gesamte Saison begleitet. Die Bochumer erzielen zu wenig Tore, deutliche Spielausgänge zu ihren Gunsten sind nicht ihr Ding. Das hat jetzt auch Kapitän Andreas Luthe so geschildert, der als einer von wenigen nach der Niederlage in Paderborn Stellung bezog und zum schnell zum Kern des Themas vordrang: "Fakt ist, dass wir als Team vor dem gegnerischen Tor viel zu ungefährlich sind."
Zu viele Chancen
Die Bochumer benötigen zu viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. Das Heimspiel zuletzt gegen Fortuna Düsseldorf lieferte dafür ein signifikantes Beispiel. Es ist einerseits die fehlende Qualität bei den nominellen Angriffsspitzen und andererseits ein grundsätzlich Defizit an Durchschlagskraft, dass die Sympathisanten des VfL jetzt mit einigen Sorgen auf die Restsaison schauen lässt. Nur der SV Sandhausen hat weniger Tore geschossen als der VfL, mit seinem Minimalisten-Fußball aber vier Punkte mehr auf dem Konto.Anstrengende Trainingswoche
Schlussmann Andreas Luthe befürchtet, dass die Niederlage extrem lange in den Trikots hängen bleiben und deshalb eine anstrengende Trainingswoche auf die Lizenzkicker des VfL zukommen wird. Nächster Gegner ist Aufstiegsmitfavorit Greuther Fürth, dessen Sportlicher Leiter - der Ex-VfL-Profi Rouven Schröder - zuletzt im rewirpowerSTADION das Spiel gegen Düsseldorf sah und ganz sicher keinen Schrecken bekommen hat angesichts der harmlosen Bochumer Versuche, ein Tor zu erzielen.
Was vorerst bleibt, ist die Hoffnung, die Christian Hochstätter so formuliert: "Wir können aus der ersten Hälfte von Paderborn einiges mitnehmen. Wenn wir das in den kommenden Wochen umsetzen, werden wir wieder erfolgreich sein."