FCO-Urgestein begründet Wechsel zum TSC Kamen: „Ich weiß nicht, ob das Team das aushält“

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FCO-Urgestein begründet Wechsel zum TSC Kamen: „Ich weiß nicht, ob das Team das aushält“

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Viele Spieler verlassen im Sommer den FC Overberge. So auch ein Akteur, der seit Kindertagen für den Verein auf dem Platz steht. Er glaubt, dass er in Zukunft beim TSC Kamen besser aufgehoben ist.

Kamen, Bergkamen

, 16.03.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Entscheidung hat er sich sicherlich nicht leicht gemacht. Doch als das Trainerteam um Volker Grahl und Tuncay Sönmez bekanntgab, im Sommer aufzuhören, und auch viele Spieler einen Vereinswechsel angekündigt hatten, wusste er, dass es beim FC Overberge für ihn nicht mehr weitergehen würde.

Enes Akdogan verlässt den FC Overberge im Sommer. Erneut muss man dazusagen. Schon in der B-Jugend wechselte der heute 20-Jährige nach einer Fabelsaison Richtung Eintracht Dortmund, spielte dort in der Bezirks- und Landesliga - kehrte aber als A-Junior zum FC Overberge zurück.

Ein Wahnsinns-Torverhältnis von 282:8 Toren

„In der C-Jugend waren wir damals die stärkste Truppe und viel zu gut für die Liga. Wir haben damals die Kreisliga B zerschossen und einen Torrekord aufgestellt“, sagt Enes Akdogan. Ohne Punktverlust und einem beeindruckendem Torverhältnis von 282:8 Toren in 26 Spielen wurde der FCO damals Meister.

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Bei Eintracht Dortmund hielt es Enes Akdogan aber nicht allzu lange. „Ich wollte den Schritt dahin wagen und mich weiterentwickeln, aber hinterher hatte ich nicht die gewünschte Spielzeit und auch mit einigen Verletzungen zu kämpfen“, sagt er. Irgendwann wurde ihm der Aufwand zu groß und deshalb kehrte er zurück zum FCO. Vom Sportplatz an der Hansastraße wohnt Akdogan nur fünf Minuten mit dem Fahrrad entfernt.

Enes Akdogan

Enes Akdogan © TSC Kamen

„Beim TSC hatte ich jetzt ein gutes Bauchgefühl, dass es da besser sein könnte.“
Enes Akdogan

Im Sommer aber wird die Distanz zu seinem neuen Sportplatz wieder größer. Dann schließt sich der Mittelfeld-Stratege dem Projekt „The Future“ des TSC Kamen an. „In Overberge gibt es jetzt viele Wechsel. Eine Gemeinschaft muss zusammenwachsen. Da ist es schwierig, ein Projekt mit jungen Spielern aufzubauen, wenn viel gewechselt wird.“

Für Akdogan gehöre es auch dazu, dass der Kern einer Mannschaft für ein paar Jahre zusammenbleibt. „Beim TSC hatte ich jetzt ein gutes Bauchgefühl, dass es da besser sein könnte“, sagt Akdogan zu seinem Wechsel. Leicht gemacht hat sich Akdogan die Entscheidung aber nicht: „Ich habe viele langjährige Freunde beim FCO. Volker Grahl zum Beispiel, er war schon mein Trainer in der F-Jugend.“ Aber weil Grahl und Tuncay Sönmez im Sommer gehen, wuchs in ihm der Wunsch, ebenfalls zu wechseln.

„Es ist wirklich schade, dass sie gehen. Ich persönlich halte auch viel von Recep (Alkan, übernimmt im Sommer den Trainerposten beim FCO, Anm. d. Red.). Ich hoffe wirklich, dass er das hinkriegt. Aber ich weiß nicht, ob das Team das aushalten kann, wenn so viele Spieler wechseln. Ich musste jetzt einfach auf mich selbst gucken.“

Enes Akdogan (unten 2.v.r.) spielte schon in der F-Jugend unter Volker Grahl (oben l.).

Enes Akdogan (unten 2.v.r.) spielte schon in der F-Jugend unter Volker Grahl (oben l.).

So ganz zu Ende ist das Kapitel FC Overberge aber noch nicht. Theoretisch dürfte die Mannschaft ab Montag, 22. März, wieder in voller Stärke trainieren. Wenngleich jeder Spieler einen tagesaktuellen, negativen Corona-Schnelltest vorlegen müsste. „Ich wäre auf jeden Fall dazu bereit - auch wenn das sicherlich nicht jedem gefällt. Es wäre schon geil, endlich mal wieder auf dem Platz zu stehen. Vielleicht geht ja auch noch was in dieser Saison.“