
FC Bayern München: Hintere Reihe, von links nach rechts: Holger Badstuber, Jerome Boateng, Javi Martinez, Dante, Medhi Benatia, Douglas Costa, Robert Lewandowski; 2. Reihe von hinten, (v.l.): Julian Green, Jan Kirchhoff, Pierre-Emile Höjbjerg, Sebastian Rode, Thomas Müller, Juan Bernat, Gianluca Gaudino, Thiago; 2. Reihe von vorne, (v.l.): David Alaba, Sinan Kurt, Joshua Kimmich, Torwarttrainer Toni Tapalovic, Co-Trainer Hermann Gerland, Trainer Pep Guardiola, Co-Trainer Domenec Torrent, Mario Götze, Xabi Alonso; vordere Reihe, (v.l.): Rafinha, Franck Ribery, Torwart Ivan Lucic, Torwart Manuel Neuer, Torwart Sven Ulreich, Torwart Tom Starke, Arjen Robben und Philipp Lahm.
Der Trainer: Josep Guardiola
Die Irritation um die Person Pep Guardiola ist bei den Bayern nicht wegzudiskutieren. Zwei Spielzeiten, zwei Liga-Titel, ein nationaler Pokal - aus der Sicht des Rekordmeisters ein überschaubarer Erfolg. Die vielzitierte Familie des FC Bayern ist nicht mehr in Gänze von ihrem spanischen Adoptivsohn überzeugt. Nicht zuletzt, weil er Bastian Schweinsteiger einfach so ziehen ließ. Dissonanzen klingen schon zu Beginn der letzten Saison vor Guardiolas Vertragsende an. 2014 lag man sich noch in den Armen. «Der FC Bayern wird Pep Guardiola nie entlassen. Das gebe ich Ihnen schriftlich», sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge: «Er wird auch am 30. Juni 2016 unser Trainer sein. Mindestens bis sein Vertrag endet.» Nun ist die Liebe deutlich abgekühlt. «Ich bin nicht komplett überzeugt, dass ich der Richtige bin für diesen Verein», sagt Guardiola. Gibt es doch eine schnellere Trennung als erwartet?
Sportlich und fachlich ist dem Katalanen nichts vorzuwerfen. Sein System mit extrem viel Ballbesitz funktionierte im zweiten Jahr unter seiner Regie noch besser. Die Bundesliga wurde erneut dominiert. In der Champions League gab es keinen Titel, weil in den entscheidenden Spielen - ausgerechnet gegen den FC Barcelona - nicht die beste Elf auf dem Platz stand. Die Schuld daran gab der Coach auch dem damaligen Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, einem längjährigen Mitglied der Familie...
Der Star: Thomas Müller
Ja, das ganze Ensemble der Münchner ist mit internationalen Topstars wie Franck Ribéry oder Arjen Robben gespickt. Doch die bayerische Seele braucht vor allem den Heimat verbundenen Buben, der schon als Kind in Lederhose davon träumte, für den großen FCB zu spielen. Und genau das verkörpert der Sprüche klopfende Weltmeister Thomas Müller wie kein Zweiter. Auch deshalb ist er nun Stellvertreter von Kapitän Philipp Lahm. «Es ist sehr wichtig, dass unsere Führungsspieler nun zum Saisonauftakt vorangehen», erhöht Sportvorstand Mathias Sammer den Druck.
Das Bayern-Gen, das «Mia-san-Mia», das nie genug haben: Der offensive Charakterkopf ist nach dem Abgang Schweinsteigers die große Identifikationsfigur für die Fans auf dem Platz. Anfragen aus dem Ausland werden kategorisch mit einem «unverkäuflich» abgeschmettert. Das hat aber nicht nur einen ideellen Grund. Während sich nach der WM einige Titelhelden eine sportliche Auszeit nahmen, gab der 25-Jährige weiter Vollgas. Allein in der Bundesliga kam er in 32 Einsätzen auf 13 Tore und 15 Vorlagen. In der Champions League war er mit sieben Treffern sogar Primus bei den Bayern.
Das Ziel: Vier Titel in Serie
Einen deutschen Meistertitel der Münchner direkt nach einem deutschen WM-Triumph gab es noch nie. 2015 war es endlich so weit. Und der nationale Titelhunger hat schon das nächste Ziel ausgemacht: Die vierte Meisterschaft in Serie. Das gab es noch nicht mal in den Zeiten von Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Doch selbst dieser Rekord könnte eines nicht überstrahlen. Ohne den Erfolg in der Champions League, zumindest dem Erreichen des Finales in Mailand, wird auch dem dritten Jahr mit Pep Guardiola der Makel der Unvollkommenheit angeheftet werden.
Die Mannschaft: Höchstes Niveau
Auch einem FC Bayern zwickt mal die Achillesferse. Als Ribéry und Robben ausfielen, war man den Topvereinen in Europa nicht mehr ebenbürtig. Diese Schwachstelle wurde gekonnt ausgemerzt. Douglas Costa und Arturo Vidal machen die Startruppe aus München noch schneller und vielseitiger. Auf dem Zettel scheint der Abgang des oft angeschlagenen Bastian Schweinsteiger (15 Mal Startelf in der Vorsaison) damit kompensiert. Aber der Mittelfeldakteur führte eben auch außerhalb des Platzes Regie. Diese Lücke werden die Nachfolger nicht so schnell füllen können. Dennoch bleibt der Kader in allen Belangen in der Liga überragend. Für den schwächelnden WM-Siegtorschützen Mario Götze bedeutet das sogar weiterhin ein Leben als Einwechselspieler.
Das Aufgebot:
Tor: 1 Manuel Neuer, 22 Tom Starke, 23 Sven Ulreich
Abwehr: 4 Dante, 5 Medhi Benatia, 13 Rafinha, 15 Jan Kirchhoff, 17 Jérôme Boateng, 21 Philipp Lahm, 27 David Alaba, 28 Holger Badstuber
Mittelfeld: 6 Thiago, 7 Franck Ribéry, 8 Javi Martínez, 10 Arjen Robben, 11 Douglas Costa, 14 Xabi Alonso, 16 Gianluca Gaudino, 18 Juan Bernat, 19 Mario Götze, 20 Sebastian Rode, 32 Joshua Kimmich, 34 Pierre-Emile Højbjerg
Angriff: 9 Robert Lewandowski, 24 Sinan Kurt, 25 Thomas Müller, 37 Julian Green
(Stand: August 2015)
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