Ein Unschuldiger musste lange Zeit im Gefängnis für einen Mord büßen, den er gar nicht begangen haben konnte. Diese Erkenntnis trifft den pensionierten isländischen Kommissar Konrad hart. Denn die Ermittlungen gegen Natan, den man offenbar in den 1970er-Jahren zu einem falschen Geständnis gezwungen hatte, führte vor vier Jahrzehnten Konrads einst bester Freund und Kollege Léo.
Arnaldur Indridason, der bedeutendste Krimiautor Islands, erzählt in „Zerbrochene Stille“ den bereits sechsten Fall für Konrad und damit auch ein Stück der Geschichte von Islands Hauptstadt Reykjavik.
Zweiter Toter
Als auf einer Anhöhe in Reykjavik die sterblichen Überreste eines Mannes gefunden werden, stellt sich heraus, dass er vor vier Jahrzehnten als vermisst gemeldet wurde. Denn jener Skafti war von einem Tag auf den anderen einfach verschwunden.
Doch es bleibt nicht bei einem Toten, der auf der Insel aus Eis und Feuer gefunden wird. Und der zweite Tote hat offenbar etwas mit dem Vermissten- und Mordfall Skafti zu tun gehabt.
Eigenbrötler Konrad
Konrad beginnt zu ermitteln und versucht, Kontakt mit seinem alten Freund und Kollegen Léo aufzunehmen. Doch Léo scheint kein großes Interesse an einem Wiedersehen mit Konrad zu haben, versucht alles, um ihm aus dem Weg zu gehen.
Indridasons neuer Ermittler Konrad ist ein Eigenbrötler und ein spezieller Charakter, vor allem aber sehr hartnäckig, wenn es um Gerechtigkeit geht.
Besondere Rolle Islands
Die ganz besondere Rolle Islands im Kalten Krieg wird in diesem spannenden Krimi mit beleuchtet. Die Insel im Nordmeer war dabei Schauplatz von Spionage und Misstrauen zwischen Sowjetunion und USA.
Eine mehr als gelungene Mischung aus Krimi und nordeuropäischer Geschichte mit Auswirkungen auf die gesamte Welt.
Krimi
Arnaldur Indridason: Zerbrochene Stille, 366 S., Lübbe, 24 Euro, ISBN 978-3-7577-0086-7.
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