Fahey: Baseball-Liga im Anti-Doping-Kampf inaktiv

John Fahey, der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), hat der amerikanischen Major League Baseball (MLB) vorgeworfen, sich gegen die Empfehlungen des Mitchell-Reports zu wehren.

Montreal (dpa)

17.01.2008, 18:31 Uhr / Lesedauer: 1 min

John Fahey, der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), hat der amerikanischen Major League Baseball (MLB) vorgeworfen, sich gegen die Empfehlungen des Mitchell-Reports zu wehren.

«Vorzuschlagen, dass man mit dem eigenen Doping-Kontroll-Programm fortfahren werde, ist erniedrigend für Herrn Mitchell und den US-Kongress, die Doping als ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sehen», so Fahey in Montreal. Der ehemalige US-Senator George Mitchell hatte die Liga 20 Monate lang auf Dopingmissbrauch untersucht. Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse am 13. Dezember hatte er unter anderem Dopingkontrollen von einer unabhängigen Einrichtung vorgeschlagen.

Fahey, der am 1. Januar die Nachfolge des Kanadiers Richard Pound angetreten hat, kritisierte, dass die MLB und die Spielergewerkschaft bislang lediglich zugesagt hätten, über die Empfehlungen zu diskutieren und zu verhandeln. Der Australier forderte die MLB auf, ihre Spieler durch Bluttests und nicht wie bisher mittels Urintests auf Wachstumshormone (HGH) hin zu untersuchen. Die Liga lehnt dies jedoch mit der Begründung ab, dass es derzeit noch keine zuverlässigen Bluttests für HGH gäbe. Dem widersprach Fahey.

Im Mitchell-Report sind 89 Profis von allen 30 MLB-Clubs erwähnt, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten gedopt hatten. Unter ihnen befinden sich sieben ehemalige «wertvollste Spieler der Saison» (MVP). Die Bekanntesten sind Homerun-König Barry Bonds und Roger Clemens, der sieben Mal als bester Werfer ausgezeichnet wurde.

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