FA-Cup: Lehmann hält Kasten sauber - «Reds» weiter

Mit Jens Lehmann im Tor hat sich der FC Arsenal wieder gefangen. Die «Gunners» zogen nach einem überlegenen 3:0 (0:0) über Newcastle United ins Achtelfinale des englischen Fußball-Verbandspokals ein

London (dpa)

27.01.2008, 18:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zuvor hatte sich der Spitzenclub zuvor im Ligapokal bei der 1:5-Schlappe beim Lokalrivalen Tottenham Hotspur gründlich blamiert. Der nur im Pokal eingesetzte Ersatztorwart Lehmann wird somit einen weiteren Einsatz in dem traditionsreichen Wettbewerb und damit die so dringend benötigte Spielpraxis erhalten. Manchester United holte Tottenham Hotspur aus allen Pokalträumen und zog durch ein 3:1 (1:1) in die nächste Runde ein.

Der FC Liverpool schrammte gegen Fußball-Zwerg FC Havant & Waterlooville trotz eines erst am Ende klaren 5:2 (2:2) an einer Pokalpleite vorbei. Michael Ballack fehlte aufgrund einer Wadenblessur abermals dem FC Chelsea, der Wigan Athletic mit 2:1 (0:0) ausschaltete und nach dem Erreichen des Ligapokal-Finales auch im FA Cup auf ein Endspiel im Wembley-Stadion zusteuert.

Der bei Arsenal zum Edelreservisten degradierte Lehmann nahm die Chance auf einen Pokal-Einsatz gegen den Premier-League-Rivalen vor 60 046 Zuschauern im Emirates-Stadion gewohnt konzentriert an. In seinem erst sechsten Saisonspiel erwies sich der deutsche Nationaltorhüter als zuverlässiger Rückhalt - so rettete er bei einer gefährlichen Flanke gekonnt vor Newcastle-Stürmer Michael Owen. Nach dem Wechsel hatte Lehmann keine Möglichkeit mehr, sich auszuzeichnen.

Die zum zweiten Mal von Kevin Keegan gecoachten «Magpies» ergaben sich nun Arsenals Übermacht und brachten keinen gefährlichen Angriff mehr zustande. Goalgetter Emmanuel Adebayor schraubte mit zwei Toren (51./83. Minute) die Zahl seiner Saisontreffer auf 18, ein Eigentor von Nicky Butt besiegelte dann Newcastles Niederlage endgültig.

Vor 75 369 Zuschauern im Stadion Old Trafford lieferten sich Manchester und Tottenham einen packenden Pokal-Fight, bei dem die «Spurs» den besseren Start erwischte. Kapitän Robbie Keane schloss einen brillanten Angriff ab (24.). Carlos Tevez gelang aber noch vor der Halbzeit der Ausgleich (38.). Nach einem Strafraumhandspiel sah Tottenhams Michael Dawson im zweiten Durchgang die Rote Karte, und Cristiano Ronaldo verwandelte den fälligen Elfmeter (68.). Tottenham stemmte sich mit dem eingewechselten deutschen U21-Nationalspieler Kevin-Prince Boateng gegen die Niederlage, aber abermals Ronaldo (88.) sorgte für den Endstand.

Beim FC Liverpool traute man seinen Augen nicht. Die Amateure des sechstklassigen FC Havant & Waterlooville, der 123 Liga-Plätze unter den «Reds» rangiert, lehrten dem siebenmaligen Cupsieger in dessen Stadion an der Anfield Road lange das Fürchten. «Hawks»-Stürmer Richard Pacquette, im Hauptberuf Hausmeister, sorgte sensationell Havant (8.) für die Führung. Nach Leiva Lucas Ausgleich (27.) gingen die beherzt aufspielenden Amateure durch den 19-jährigen Alfie Potter abermals in Front. Erst drei Treffer von Liverpools Yossi Benayoun (44./55./60.) stellten schließlich normale Verhältnisse her, Peter Crouch (90.) erhöhte noch zum Endstand.

«Es war wie ein Traum, der wahr wird. Davon kann ich noch meinen Enkeln erzählen», schwärmte trotz des 2:5 der überwältigte Pacquette, während die Liverpool-Fans den tapferen Gegner ausgiebig feierten. «Sie haben es uns ganz schön schwer gemacht», gab «Reds»-Coach Rafael Benitez hinterher zu.

DFB-Auswahlkapitän Ballack verpasste das zweite Spiel binnen vier Tagen und gehörte wegen anhaltender Wadenprobleme bei Chelseas Sieg über Wigan nicht zum Aufgebot. Zum Mann des Spiels avancierte Neuzugang Nicolas Anelka, der sein erstes Tor im «Blues»-Dress erzielte (53.) und zum 2:0 durch Shaun Wright-Phillips die Vorarbeit leistete (81.).

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