Tipps von der Expertin Was tun, wenn der Beziehungsstatus kompliziert ist?

Von Franziska Urbatschek
Tipps von der Expertin: Was tun, wenn der Beziehungsstatus kompliziert ist?
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Kennst du den Zustand der Schwebe? Wenn man noch nicht so richtig in einer Beziehung ist und auch nicht so richtig Single? Wenn der Beziehungsstatus kompliziert ist? So ging es Sandra (Name geändert), die kürzlich zu mir ins Coaching kam.

Sandra datet seit knapp drei Monaten Frank. Die beiden haben sich auf einer Party kennengelernt und der Funke ist direkt übergesprungen. Die beiden haben von Anfang an fantastischen Sex und die Zeit, die sie zusammen verbringen, ist wunderschön. Wäre da nicht die Zeit, die sie nicht miteinander verbringen. Sandra und Frank sehen sich in der Regel nur alle zwei bis drei Wochen und dann auch eher für leidenschaftliche Momente. In der Zwischenzeit haben die beiden kaum Kontakt, weil Frank sich nicht meldet und nur verzögert antwortet. Jeden Tag aufs neue hofft Sandra, dass die beiden sich sehen, will aber auch nicht zu „klammerig“ wirken und ist gleichzeitig so oft unglücklich.

Sandra ist verliebt und will mehr

Sandra hat sich verliebt, sie will mehr als er. Ein Zustand, den viele Singles kennen: Halb zusammen und halb allein, quasi nichts Halbes und nicht Ganzes. Der Beziehungsstatus ist nicht zu 100 Prozent Single, aber auch nicht zu 100 Prozent vergeben. Es ist kompliziert. Sandra ging es gar nicht gut damit. Endlich hat sie jemanden gefunden, der ihr gefällt und dann so etwas.

Doch was genau bedeutet eigentlich dieses „kompliziert“ und wie kommt es dazu? Es kommt in der Regel dazu, wenn entweder nicht ganz klar ist, was beide sich von dem Miteinander erhoffen. Oder sie klären es, stellen fest, dass sie unterschiedliche Ziele haben, und machen trotzdem weiter. In beiden Fällen bekommt mindestens einer nicht, was er sich wünscht.

Deutlich machen, was man sich wünscht

Im Coaching habe ich Sandra gefragt, ob sie Frank denn schon mal gesagt hätte, was sie sich wünscht. Und wir haben gemeinsam herausgefunden, dass sie ihm das durch die Blume schon oft gesagt hat, aber noch nicht direkt, weil sie davon ausgeht, dass er eh nicht möchte. Sie möchte lieber die Hoffnung auf ein „Ja“ aufrecht erhalten, als ein klares „Nein“ zu akzeptieren. Ein Zustand, den leider viele kennen. Lieber in Hoffnung und Sehnsucht leben, anstatt im Hier und Jetzt für Klarheit zu sorgen – egal wie schmerzhaft es ist. Unklarheit ist ja im Endeffekt auch schmerzvoll, nur nehmen wir das weniger schmerzvoll wahr, da der Schmerz in Raten kommt. Doch am Ende führt er meist auch zur Trennung.

Viele hoffen, dass irgendwann noch Liebe entsteht, wenn sie den anderen einfach weiter treffen. Dabei wenden wir diverse Strategien an. Erst zeigen wir uns zum Beispiel besonders glücklich und hingebungsvoll. Wenn das nicht klappt, wechselt die Strategie (übrigens meist unbewusst). Als nächstes kommt dann etwa die Phase, in der man sich besonders cool und unnahbar zeigt – und schließlich zickig und vorwurfsvoll.

Konsequenzen ziehen, auch wenn es wehtut

Aber wie kann man erreichen, dass man sich weniger in solch nervenaufreibende und oft erfolglos bleibende Unterfangen verstrickt und stattdessen die Verbindungen zu Menschen erschafft, wie man sie sich wünscht? An sich ist die Antwort ziemlich einfach: Finde heraus, ob ihr eine gemeinsame Absicht habt und wenn nicht, ist es wichtig, nicht deinen Gefühlen, sondern deiner Absicht zu folgen.

Wenn der andere keine Beziehung möchte, du aber schon, bedeutet das, denjenigen loszulassen, das Krönchen zu richten und weiterzumachen. Das sogt selbstverständlich für Liebeskummer. Im Endeffekt können wir schmerzhafte Erfahrungen aber eh nicht verhindern, sondern nur lernen, mit ihnen anders oder besser umzugehen. Hast du dich zum Beispiel schon mal an einen Coach gewendet?

Mehr zu Franziska Urbatschek finden interessierte in unserem Podcast unter https://www.hellwegeranzeiger.de/podcasts/#single oder im Netz unter https://www.franziska-urbatschek.de/home/.

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