Im Sommer wechselte Tim Kortenbusch vom SuS Olfen zum Fußball-Westfalenligisten Holzwickeder SC. Dort brauchte der Olfener eine gewisse Anlaufzeit, um sich an die neue Herausforderung zu gewöhnen. Inzwischen scheint er mit den Gegebenheiten in der Westfalenliga aber besser zurecht zu kommen – zumindest zeigen das die jüngsten Entwicklungen: Im Auswärtsspiel bei Türkspor Dortmund, welches der HSC mit 2:3 verlor, erzielte Kortenbusch beide Treffer für seine Mannschaft.
Tim Kortenbusch ist angekommen
Möglicherweise ist damit auch der Knoten endlich geplatzt. „Ich hoffe es. Wir haben im Moment ein paar Verletzungsprobleme, aber ich glaube, dass ich in den letzten Spielen gezeigt habe, dass ich der Mannschaft helfen kann. Ich bin jetzt angekommen“, sagt der 20-Jährige.
Nach fast einem halben Jahr beim neuen Klub zieht Kortenbusch eine erste positive Bilanz: „Ich komme super mit der Truppe klar. Mit mir selbst bin ich relativ zufrieden. Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten, aber das ist völlig normal bei so einem großen Sprung. Es ist einfach ein riesiger Tempounterschied und auch körperlich ist es ein anderes Niveau“, betont Kortenbusch.
Seinem neuen Trainer Benjamin Hartlieb geht es um Kortenbuschs Entwicklung: „Die Frage ist ja, welche Erwartungshaltung wir an ihn hatten. Es wäre vermessen, zu erwarten, dass er die Liga in Grund und Boden schießt. Damit hätten wir ihn überfrachtet“, sagte Hartlieb, „es geht nicht darum, ob er eine Chance nutzt oder nicht, sondern ob er sein Potenzial entwickelt.“
Holzwickeder SC hinter Erwartungen
Bemerkbar machte sich Kortenbuschs Entwicklung aber auch an der Art und Weise, wie er die beiden Tore am vergangenen Spieltag erzielte. Beim Ausgleich zum 1:1 verwertete er eine Flanke von Til Busemann, bei der zwischenzeitlichen Führung einen Eckball des HSC. Beide Male traf er dabei per Kopfball – eine Fähigkeit, die der Offensivmann trotz einer Körpergröße von 1,93 Metern in der Vergangenheit nicht unbedingt beherrschte: „In der Jugend wurde viel durch die Mitte gespielt mit Kurzpassspiel. Erst bei den Senioren kam mehr über die Außen, da musste ich mein Kopfballspiel natürlich verbessern, das wurde immer wieder gefordert. Ich habe daran dann hart gearbeitet.“
Und das mit Erfolg. Hartlieb: „Tim hat einen unnachahmlichen Torriecher. Das sind die Jungs, weshalb es Spaß macht, in seiner Freizeit zum Fußballplatz zu fahren und zu trainieren.“
Tore dieser Art erhofft sich der HSC künftig sicher noch weitere. In der Westfalenliga ist der Klub etwas abgerutscht, was auch an der jüngsten Schwächephase mit fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen liegt. Auch Kortenbusch weiß: „Wir wollen nicht da stehen, wo wir jetzt sind. Wir hatten zwischendurch einen guten Run, da war die Euphorie groß. Aber wir machen zu viele Fehler, die knallhart bestraft werden.“
In den verbleibenden zwei Partien vor der Winterpause gegen den SV Wacker Obercastrop und dem FC Brünninghausen zähle demnach nur der Sieg. Dazu will Kortenbusch seinen Anteil beitragen, und das nach Möglichkeit wieder von Beginn an. „Ich möchte mich dem Trainer weiter aufdrängen. Ich hoffe, dass noch viele Startelfeinsätze folgen.
Verbundenheit mit dem SuS Olfen
Und was macht sein Ex-Verein? Beim SuS Olfen, für den Kortenbusch in der Bezirksliga 18 Tore erzielte, hat sein Weggang eine Lücke gerissen. Der Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen ist aber weiterhin vorhanden. „Ich habe ziemlich guten Kontakt zum Trainer (Patrick Linnemann, Anm. d. Red.) und einige meiner besten Freunde sind da. Ich tausche mich oft mit ihnen aus, wenn ich Zeit habe, schaue ich mir auch immer noch ein Spiel in Olfen an.“

Ein gutes Omen ist das für seinen Ex-Klub aber nicht zwangsläufig, denn bei Kortenbuschs letzten Besuch unterlag der SuS Olfen im Elfmeterschießen im Kreispokal gegen den SC Südlohn. Dennoch traut Kortenbusch seiner alten Liebe viel zu: „Ich glaube, dass sie sehr viel mehr können. Sie gehören auf jeden Fall in den Top fünf.“
Klarer 3:0-Sieg für Westfalia Wethmar: Holzwickeder SC U23 taumelt der Kreisliga entgegen
Neun-Tore-Spektakel: SuS Olfen dreht nach eigenem Platzverweis auf und feiert drei Punkte
Türkspor Dortmund wieder auf Erfolgskurs: 3:2-Sieg gegen den Holzwickeder SC