Erneute Festnahmen in Leverkusener „Clan-Villa“
Polizei
Bei einem erneuten Polizeieinsatz in der Leverkusener „Clan-Villa“ wurden zwei Brüder abgeführt, einer sitzt in Untersuchungshaft. Gegen beide haben Haftbefehle vorgelegen.

Zwei Mitglieder der Leverkusener „Clan-Villa“ sind festgenommen worden. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa
In der sogenannten Leverkusener „Clan-Villa“ sind erneut zwei Mitglieder des Al-Zein-Clans festgenommen worden. Gegen beide lagen nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Haftbefehle wegen Geldwäsche und bandenmäßigen Betrugs vor. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor online berichtet.
Eine Sprecherin des Amtsgerichts bestätigte, dass der Haftbefehl gegen einen der beiden Männer gegen die Zahlung einer Kaution von 30 000 Euro wieder aufgehoben wurde. Der andere Mann sei in Untersuchungshaft gekommen. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung handelt es sich um zwei Söhne (24/27) des bereits in Untersuchungshaft sitzenden Clan-Oberhaupts.
Polizeidurchsuchung
Die Villa in Leverkusen hatte Anfang der Woche für Schlagzeilen gesorgt: Die Polizei hatte das Anwesen im vergangenen Juni gestürmt und durchsucht, scharfe Schusswaffen gefunden und sechsstellige Summen Bargeld. Damals hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) über das Familienoberhaupt gesagt: „Wir haben ihn nicht nur festgenommen, sondern ihm auch sein Zuhause weggenommen.“ Im Rechtsausschuss des Landtags wurde nun jedoch bekannt, dass der Rest der Familie dort weiter lebt.
Justizminister Peter Biesenbach (CDU) konnte auch nicht ausschließen, dass die mutmaßlichen Clan-Angehörigen weiter Sozialleistungen kassieren, obwohl gegen sie wegen Sozialleistungsbetrugs ermittelt wird. Dies sei Sache des Jobcenters, darüber habe man keine Informationen, hieß es in einem Bericht des Ministers.
Tatsächlich hat das Jobcenter die Zahlungen inzwischen gestoppt. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, bekommen die Familienmitglieder aus der Villa seit August keine Sozialleistungen mehr.
dpa