Ermittlungen um das Horror-Haus eingestellt

Keine weiteren Fälle

Im Prozess um das Paar aus Höxter, das in seinem Haus zwei Frauen zu Tode gequält haben soll, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Über die bereits bekannt gewordenen Taten hinaus soll es keine Hinweise auf weitere Opfer gegeben haben.

Höxter

19.12.2016, 14:21 Uhr / Lesedauer: 1 min
In diesem Wohnhaus soll das Paar mehrere Menschen gequält haben.

In diesem Wohnhaus soll das Paar mehrere Menschen gequält haben.

Nach achtmonatigen Ermittlungen im Fall der tödlichen Misshandlungen von Höxter bringt die Staatsanwaltschaft keine weiteren Straftaten zur Anklage. Es hätten sich über die bekannten Fälle hinaus keine Hinweise auf weitere Opfer ergeben, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Montag. Er bestätigte damit einen Bericht in der Zeitung „Westfalenblatt“. Die Mordkommission werde ihre Arbeit zum Anfang des Jahres 2017 abschließen können.

Viele Frauen hatten das Paar belastet

 

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Seit durch den Tod einer Frau Ende April die Geschehnisse im sogenannten „Horror-Haus“ von Höxter ans Tageslicht kamen, haben die Ermittler rund 3000 Hinweise geprüft. In dem kleinen Hof soll ein Ex-Paar über Jahre hinweg Frauen misshandelt haben, die per Kontaktanzeige nach Ostwestfalen gelockt wurden. Zwei überlebten das Martyrium nicht, eine weitere entkam der massiven Gewaltanwendung. Auch andere Frauen hätten sich gemeldet. Manche seien um Geld gebracht worden, andere verließen das Haus wieder schnell.

Weitere Vorwürfe sind für die Strafe unerheblich

„Schwerwiegende weitere Fälle haben sich nicht ergeben“, sagte der Staatsanwalt. Betrügereien oder Nötigungen, auf die die Ermittler gestoßen seien, seien jedenfalls unerheblich für das Strafmaß der beiden Angeklagten. Sie müssen sich seit Oktober in einem Mordprozess vor dem Landgericht Paderborn verantworten. 

von dpa