Ermittlungen gegen Handball-Weltverband
ZAGREB Während die WM der Männer in Kroatien in die entscheidende Phase geht, droht dem in der Schweiz ansässigen Handball-Weltverband IHF juristisches Ungemach. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ermittelt gegen die vom umstrittenen Ägypter Hassan Moustafa geführte Föderation.

Der Präsident der Internationalen Handball-Föderation, Hassan Moustafa.
Aufgeklärt werden soll laut Spiegel-Online der Verbleib von Zuschüssen in Höhe von damals 1,6 Millionen Schweizer Franken, die die IHF 1999 an den WM-Ausrichter Ägypten gezahlt hat. Das Internet-Portal berichtet unter Berufung auf ihm vorliegende Dokumente, dass Teile des Geldes «auf einem US-Dollar-Konto einer kleinen Genossenschaftsbank in Straßburg, einer Filiale der Credit Mutuel» zu finden waren. Und weiter: «Hier lag das Geld mindestens bis September 2003; ein Kontoauszug, der SPIEGEL ONLINE ebenfalls vorliegt, weist für den 1. September 2003 exakt 695 420,98 US-Dollar aus. Als Konto-Inhaber fungiert das 'OK für die WM 1999 in Ägypten'.»
Aufgeklärt werden soll laut Spiegel-Online der Verbleib von Zuschüssen in Höhe von damals 1,6 Millionen Schweizer Franken, die die IHF 1999 an den WM-Ausrichter Ägypten gezahlt hat. Das Internet-Portal berichtet unter Berufung auf ihm vorliegende Dokumente, dass Teile des Geldes «auf einem US-Dollar-Konto einer kleinen Genossenschaftsbank in Straßburg, einer Filiale der Credit Mutuel» zu finden waren. Und weiter: «Hier lag das Geld mindestens bis September 2003; ein Kontoauszug, der SPIEGEL ONLINE ebenfalls vorliegt, weist für den 1. September 2003 exakt 695 420,98 US-Dollar aus. Als Konto-Inhaber fungiert das 'OK für die WM 1999 in Ägypten'.»
Vorwürfe erreichen neue Dimension Ob und wann das Geld an das Organisations-Komitee in Ägypten geflossen ist, soll nun nach einer Anzeige «gegen Organe der IHF» von der Staatsanwaltschaft geklärt werden. OK-Chef für die erste Handball-WM in Afrika sowie Präsident des ägyptischen Handball-Verbandes war seinerzeit in Personalunion der jetzige IHF-Chef Hassan Moustafa.
Durch die juristischen Ermittlungen haben die sich zuletzt gehäuften Vorwürfe (Verstöße gegen den WADA-Code und die eigene Satzung) gegen den Verband und seinen Präsidenten, der wegen des autoritären Führungsstils den Spitznamen «Pharao» hat, eine neue Dimension erreicht. Ob das Thema jedoch auch bei der Ratssitzung an diesem Samstag in Zagreb auf den Tisch kommt, ist fraglich. «Ob es jemand es zum Thema macht, weiß ich nicht. Ich werde es jedenfalls nicht zum Thema machen», sagte Mühlematter mit Verweis auf laufende Ermittlungen.
Der IHF-Rat, dem nach dem umstrittenen Ausschluss des Ozeanien-Vertreters Vernon Winitana (Neuseeland) 15 Mitglieder angehören, ist das höchste Beschlussgremium des Verbandes zwischen den Kongressen. Auf der vorangegangenen Tagung im Oktober vorigen Jahres in Herzogenaurach waren unter anderem die Männer-WM 2011 an Schweden und der Wahlkongress im Juni 2009 an Ägypten vergeben worden. Dort stellt sich Moustafa als einziger Kandidat zur Wiederwahl für das Präsidentenamt. «Ich habe nichts gegen eine weitere Amtszeit von Hassan Moustafa, aber ich habe noch viel weniger etwas gegen eine demokratische Wahl mit mehreren Kandidaten», erklärte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).