Eltern bitten um Fotos von verstorbenem Baby
Nach Handy-Verlust
Mit einer verzweifelten Nachricht auf Facebook hat sich am Dienstag eine junge Mutter an die Öffentlichkeit gewandt: Ihr Mann vergaß am Morgen sein Smartphone im Zug. Das Telefon hat für die Eltern unschätzbaren Wert: Darauf gespeichert sind Fotos und Videos ihres verstorbenen Babys. Liam war nur acht Wochen alt geworden.

In einem Zug der Mittelrheinnbahn vergaß ein Mann sein Handy. Tragisch: Auf dem Gerät waren unersetzliche Bilder seines verstorbenen Babys. Symbolbild.
Carina Hellriegel ist verzweifelt. So verzweifelt, dass sie einen Facebook-Aufruf startet, um ein verloren gegangenes Handy zurückzubekommen. Denn: Die Fotos darauf sind von unschätzbarem Wert.
Heute morgen stieg ihr Mann, Mario Hellriegel, in die Rheinbahn in Koblenz ein. Sein Ziel war Köln Messe-Deutz. Als er ausstieg, fiel ihm jedoch auf, dass er sein Smartphone, ein silberfarbenes HTC One m9, auf dem Sitz hatte liegenlassen.
Keine Kopien der wertvollen Bilder
Das Paar ist verzweifelt, denn auf dem Smartphone sind Fotos ihres verstorbenen Sohnes Liam. Carina Hellriegel schreibt in ihrem Facebook-Post: "Liam durfte nur 8 Wochen bei uns sein und ihr könnt euch sicher vorstellen wie wertvoll die Bilder für uns sind! Es gibt KEINE Kopien einiger Bilder!"
Sie bittet darum, dass der Finder wenigstens die Bilder an sie schickt, das Handy sei ihr dabei egal.
Der Facebook-Post wurde fast 60.000 Mal geteilt - in Köln, aber auch in Magdeburg, Solingen, sogar in Hessen. Viele Nutzer wünschen dem Paar viel Glück und drücken die Daumen. Eine Userin schreibt: "Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass das Handy mit den Bildern und Videos wieder auftaucht! Herzliches Beileid."
Fundsachen werden meistens beim Fahrer abgegeben - auch Handys
Eine Sprecherin der Rheinbahn macht Hoffnung: "Es werden auch Handys abgegeben. Wir können natürlich nicht sagen, wie viele Geräte eventuell eingesteckt werden, aber viele landen auch in unserem Fundbüro." Dies liegt zentral am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Fundsachen wie Handys, Laptops aber auch Regenschirme, Koffer und Tüten können jederzeit beim Fahrer abgegeben werden.
Landen die Sachen im städtischen Fundbüro, gibt dieses dem Unternehmen Bescheid. "Wir wissen also, wo gefundene Gegenstände aus der Bahn landen", so die Sprecherin weiter. Hat niemand das Handy mitgenommen, hätte der Fahrer das Gerät gefunden. "Unsere Fahrer gehen jeden Abend durch den Zug und kontrollieren, was liegengeblieben ist." Von Carina Hellriegels Fall hat sie allerdings noch nichts gehört.