Eisglätte in NRW: Zahlreiche Unfälle und ein Toter

Dauerfrost hält an

Seit gestern herrscht in Nordrhein-Westfalen Dauerfrost. Glatte Straßen und zahlreiche Verkehrsunfälle sind die Folge. Am Niederrhein starb ein junger Mann. Was noch passierte, ab wann die Straßen nicht mehr glatt sind und wie kalt es in den nächsten Tagen wird.

NRW/WILLICH

, 05.01.2017, 16:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Eines von insgesamt zwei Autowracks ist nach einem Unfall durch Eisglätte am 04.01.2017 auf der Autobahn A1 bei Oyten (Niedersachsen)  geborgen worden. Nach dem Unfall war die Strecke in Fahrtrichtung Hamburg für mehrere Stunden gesperrt. Nach Sturmböen und Graupelschauer sorgte das Wetter für winterliche Verhältnisse auf Norddeutschlands Straßen. Foto: Ingo Wagner/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

Eines von insgesamt zwei Autowracks ist nach einem Unfall durch Eisglätte am 04.01.2017 auf der Autobahn A1 bei Oyten (Niedersachsen) geborgen worden. Nach dem Unfall war die Strecke in Fahrtrichtung Hamburg für mehrere Stunden gesperrt. Nach Sturmböen und Graupelschauer sorgte das Wetter für winterliche Verhältnisse auf Norddeutschlands Straßen. Foto: Ingo Wagner/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

In Willich bei Düsseldorf fiel ein 20-Jähriger heute Nacht der Eisglätte zum Opfer. Er fuhr mit einem Gleichaltrigen in einem Opel Corsa. Dieser rutschte auf eisglatter Straße in einen zwei Meter tiefen Graben und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Sein Beifahrer wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Viele Verletzte

In Ascheberg-Herbern rutschte eine Autofahrerin ebenfalls in einen Graben. Die 22-Jährige überschlug sich und wurde dabei schwer verletzt. Auch auf dem Zweirad war die Fahrt in dieser Nacht mehr als gefährlich. Diese schmerzliche Erfahrung musste ein Hammer Radfahrer machen, der wegen Eisglätte stürzte. Er trug ebenfalls schwere Verletzungen davon.

Insgesamt gab es in der Nacht Dutzende Unfälle, die die Polizei auf glatte Straßen zurückführt. Es gab massive Sachschäden und viele weitere Verletzte.

Auch heute bleibt es glatt

Im Großraum Dortmund hingegen blieb die Lage ruhig. Es habe natürlich Unfälle gegeben, aber keine Auffälligkeiten, dass eisglatte Straßen die Ursache seien, sagte Oliver Peiler von der Polizei Dortmund unserer Redaktion.

Noch müssen sich die Menschen in NRW gedulden, bis der Dauerfrost wieder abzieht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in Westfalen heute auch tagsüber vor Glätte. Heute Nacht wird es dann richtig eisig bei bis zu minus 10 Grad. Ein Lichtblick: Schnee kommt nicht und auch die Sonne zeigt sich. Da Sturmtief Axel abgezogen ist, ist die Lage insgesamt etwas entspannter als gestern.

Warnlage deutlich entspannt! Im Südosten noch Schneefall, örtlich Verwehungen, sonst von Westen abnehmende Schauer und vielfach sonnig. /V pic.twitter.com/sEAKuX2udo

— DWD (@DWD_presse) 5. Januar 2017

Erst der Anfang

Fast genauso sieht es morgen aus. Auch dann stehen Minusgrade, Frost und Glätte auf der Tagesordnung. In der Nacht zu Samstag sinken die Temperaturen auf Tiefstwerte bis zu 11 Grad. "Zwar ist Tief Axel jetzt abgezogen, doch hinter dem Tief ziehen sich jetzt große Massen an Kaltluft hinterher", erklärte DWD-Meteorologin Jana Beck auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Hoffnung auf mildere Temperaturen erfüllt sich erst ab Samstag, jedoch nur ansatzweise. Dann steigen die Temperaturen in Richtung Nullpunkt. Die Gefahr durch Eisglätte auf den Straßen bleibt aber erhalten. "Eine wirkliche Entwarnung kann es erst wieder im Frühjahr geben", so Beck. In der kommenden Woche muss man sich in NRW dann wieder auf knackigere Minusgrade einstellen. Der jetzige Wintereinbruch ist also nur der Anfang.