Backen macht Spaß, es soll aber auch nicht den ganzen Tag dauern. Bei uns gibt es regelmäßig einen Kuchenklassiker aus der Familientradition. Er passt zu allen Anlässen, besonders wenn Kinder im Spiel sind. Als Snack für die Schule taugt er sogar mehrere Tage.
280g Butter oder Margarine
210g Zucker
5 Eier
280g Mehl
1 P. Backpulver
200g gemahlene Haselnüsse
150g Blockschokolade
150g Zartbitter-Kuvertüre
Nach alter Tradition und vor allem „zack zack“
Das Rezept steht in einem kleinen Koch- und Backbuch, das meine Frau als Kind angefangen hat. Schön ordentlich notiert, dann oft kritzelig um alternative Mengenangaben oder Zubereitungshinweise ergänzt, stehen darin einige gute und einfache Rezepte. Meine Frau hat sie von ihrer Mutter, und diese wiederum dürfte die Tipps von der Generation davor erhalten haben. Woher genau die Ideen stammen, das bekommen wir gar nicht mehr auf die Reihe. Sehr wahrscheinlich kommen die Rezepte von Bäuerinnen, die sie selbst nie notiert, sondern einfach gemacht haben. Diese Frauen (ja, das waren bestimmt damals nur Frauen, während bei uns daheim heute Backen auch Männersache ist), sie wussten, was schmeckt. Sie hatten aber auch keine Zeit für Gedöns, es war ja noch einiges zu tun auf dem Hof. Deswegen ist dieser Kuchen auch einfach schnell gemacht.

Gefühl für den Teig steckt im Handgelenk
Genug Geschichte. Los geht‘s. Das Fett sollte weich, aber nicht flüssig sein. Wer vorausschauend backen kann, stellt die Butter oder Margarine am Vortag raus, dann muss nicht die Mikrowelle als „Weichmacher“ bemüht werden. Einen Klecks Fett lasse ich übrig, um damit die Backform einzufetten.
Ich rühre mit dem Handrührgerät die restliche Butter cremig und gebe nach und nach den Zucker dazu. Ich behaupte, dass das Ergebnis leckerer wird, wenn ich mir hier schon etwas Mühe gebe und im Zweifel zwei Minuten länger meine Runden in der Rührschüssel drehe. Deswegen bleibt bei mir die Küchenmaschine im Schrank! Das Gefühl für den Teig kommt aus dem Handgelenk, das kann eine Maschine nicht. („Ja, genau...“, kommentiert meine Frau gern mit einem leicht spöttischen Gesichtsausdruck.)
Blockschoko und Nüsse sind der Pfiff
Es folgen nach und nach die Eier, bis eine geschmeidige Masse entsteht. Jetzt kommt das trockene Zeug, das in der Mischung diesem Rührkuchen seinen Pfiff gibt. Unter das Mehl mische ich das Backpulver, dann rühre ich es in zwei bis drei Etappen unter. Als nächstes wirbeln die Rührbesen die gemahlenen Nüsse in den Teig. Flüssigkeit brauchen wir überhaupt nicht. Das Wichtigste darf natürlich nicht vergessen werden: Schoko! Ich hacke die Blockschokolade grob in Stücke. Dieser Arbeitsschritt ist schon der schwierigste an dem ganzen Kuchen. Wer mit Kindern backt, sollte hier helfen, damit alle Finger dran bleiben.

Nicht zu dunkel werden lassen
Die Schokostücke werden noch kurz untergerührt, und fertig ist der Teig. Ich fülle ihn in die Backform, die vorher noch das obligatorische Paniermehl bekommen hat. Und schon geht die Form in den Ofen. Heißluft, 180 Grad. Vorheizen kostet Strom und ist nicht nötig.
Die Backzeit dauert grob eine Stunde. Nach 45 Minuten sollte man den Kuchen im Blick haben, damit er nicht zu dunkel wird. Im Zweifel schützt ihn eine Lage Alufolie vor zu viel Hitze. (Nicht wegwerfen, sondern falten und weglegen: Der nächste Kuchen kommt bestimmt.) Wer auf Nummer sicher gehen will, testet mit einem Zahnstocher, ob der Kuchen gar ist.

Mein Stromspartrick für die Glasur
Die Kuchenglasur braucht Zartbitter-Kuvertüre. Jetzt kommt mein ultimativer Spartrick: Der fertig gebackene Kuchen kommt aus dem Ofen. Und weil es darin ja noch schön warm ist, nutze ich diese Energie, um die Schokolade für den Guss zu schmelzen. Einen kleinen Kochtopf mit Wasser, darin eine kleine Schale mit der Kuvertüre, stelle ich in den Ofen. Meistens wird die Schokolade dadurch schon so weich, dass ich sie nachher höchstens noch ganz kurz auf dem Herd im Wasserbad erhitzen muss – je kürzer, desto besser für die Stromrechnung.
Schokolade hält frisch und macht Freude
Verteilt man die flüssige Schokolade mit einem Pinsel oder einem Messer auf und um den abgekühlten Kuchen? Es muss wohl jeder für sich selbst herausfinden, wie er am wenigsten „Sauerei“ anrichtet. Vor dem Verzehr sollte das Meisterwerk natürlich trocken sein – eigentlich: Meine Tochter liebt es, diesen Kuchen mit noch weicher Schokolade zu essen. Okay, dann machen wir eben hier eine kleine Sauerei...
Die Glasur ist lecker und praktisch auch eine Art Verpackung: Sie sorgt mit dafür, dass unser Schoko-Nusskuchen mehrere Tage von innen frisch und saftig bleibt. Am Wochenende gebacken, reicht er bis weit in die neue Woche hinein und kann stückweise auch für die Schule eingepackt werden. Vorausgesetzt natürlich, es bleibt nach dem Wochenende etwas übrig.
Apropos Schokolade: Beim Verzehr wird schnell klar, warum wir uns die Mühe gemacht haben, die Blockschoko grob von Hand zu hacken. So landen nämlich viele kleine, aber auch einige wunderbar große Stücke im Kuchen. Darüber, beim Essen einen leckeren Riesenbrocken zu finden, freuen sich nicht nur Kinder.
