Eine Frau stellt sich schwierigen Fragen In „Der Jahrestag“ geht es um patriarchale Macht

Eine Frau stellt sich schwierigen Fragen
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Ein Ehepaar in der Krise geht auf Kreuzfahrt, um den Hochzeitstag besonders zu begehen. Sie scheinen wieder zueinanderzufinden, doch dann geht der Mann in Sturm und Alkoholrausch über Bord. Im Beisein seiner Frau.

Das könnte Stoff für einen Krimi sein, aber Stephanie Bishop hat sich nicht dazu entschieden, eine Todesermittlung in den Mittelpunkt ihres Romans zu stellen, sondern bezieht hier lediglich den Spannungsbogen für eine ansonsten gemächliche Handlung.

Geschockte Witwe

Nach dem Tod des Gatten lässt die geschockte und erstarrte Witwe ihre Beziehung Revue passieren: Der deutlich ältere Traummann, einst ihr Professor, erfolgreicher Filmregisseur, umjubelter Literat mit großem Ego, erobert die junge Literatur-Studentin im Sturm. Die beiden sind glücklich.

Doch die Beziehung kippt. Je größer ihr Erfolg als Schriftstellerin wird und sein Stern parallel sinkt, desto größer werden ihre Probleme. Er kommt mit ihrer von ihm gesteuerten Karriere nicht klar. Unaufhaltsam steuern sie einer Katastrophe entgegen.

Ermüdende Beschreibungen

Auf der Ebene der Ehegeschichte ist „Der Jahrestag“ ein gelungenes feministisches Buch mit teilweise ermüdend detailverliebten Beschreibungen alltäglicher Verrichtungen wie dem Verschließen eines Müllbeutels. Der Todesfall wird auch geklärt. Mit einem überraschenden Ausgang, aber dennoch unbefriedigend.

Stephanie Bishop: Der Jahrestag, 464 S., dtv, 26 Euro, ISBN 978-3-423-28346-5.

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