Ein Spektakel in Rot „Moulin Rouge! – Das Musical“ ist ein Rausch aus Hits, Glamour und Glitter

Ein Spektakel in Rot
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Der Wow-Effekt setzt bei der Medienpremiere am Samstag schon lange vor Showbeginn ein: Der Musical Dome, in dem „Moulin Rouge! – Das Musical“ nun ein festes Zuhause hat, ist kaum wiederzuerkennen. Es gibt viele Nuancen von Rot zu sehen und mittendrin tolle Settings für Erinnerungsfotos.

Die Unternehmensgruppe Mehr-BB Entertainment, die hinter dem Großprojekt steckt, hat rund 4 Millionen Euro allein für den Umbau locker gemacht. In Zeiten wie diesen, in denen die Kulturbranche zu kämpfen hat, ist das eine Ansage.

Eine Liebesgeschichte

Die ikonische Windmühle, der riesige Elefant, der auf einem Balkon thront: All das, was am Londoner West End schon seit Anfang des Jahres zu sehen ist, kann nun auch in Köln bestaunt werden. Soll Besucher von nah und fern anziehen.

Funkelnder Diamant

Die Story spielt – Fans des Filmklassikers aus dem Jahr 2001 werden es wissen – im Paris des 19. Jahrhunderts. Der junge Schriftsteller Christian verliebt sich in Satine, den Star des legendären Nachtclubs Moulin Rouge.

Gewagtes Schauspiel

Doch da ist auch noch der einflussreiche Duke of Monroth: Er will den finanziell angeschlagenen Club übernehmen, samt dessen „funkelndem Diamanten“ – Satine.

Gemeinsam mit Clubbesitzer Harold Zidler sowie den schillerndsten Bohemians von Paris inszeniert Christian ein gewagtes Schauspiel, um das Moulin Rouge zu retten. Doch die Geschichte des Liebenden, sie endet tragisch.

Funkeln im Blick

Erstbesetzung des Christian ist in Köln Riccardo Greco – eine gute Wahl. Er spielt den Schriftsteller mit überspringendem Funkeln im Blick, erst herrlich naiv, dann bewegend verzweifelt. Wenn er „Roxanne“ schmettert, muss er sich nicht hinter großen Namen der Szene verstecken, und wenn er am Ende verzweifelt um die Liebe kämpft, leidet man mit ihm, weil er das Publikum in seine Seele blicken lässt.

Satine an seiner Seite wird von Sophie Berner verkörpert. Sie kann in vielen Momenten schauspielerisch glänzen, kommt gesanglich jedoch nicht an Riccardo Greco heran.

Funkelnde Kostüme

Für die ganz großen Emotionen fehlt der zündende Funke. Nichtsdestotrotz ist es eine Freude, dem „funkelnden Diamanten“ mit seinen funkelnden Kostümen zuzusehen – besonders, wenn er auf einer Schaukel sitzend über den Köpfen des Publikums schwebt.

Grandios mimt Gavin Turnball den etwas schrulligen Moulin-Rouge-Besitzer – er geht voll in der Rolle des Harold Zidler auf und sorgt immer wieder für Lacher. Und auch der besitzergreifende Duke ist mit Gian Marco Schiaretti top besetzt.

Perfekte Kulisse

Die Tänzer tun ihr übriges, um die Show in perfekter Kulisse zu einem bunten Rausch aus Hits, Glamour und Glitter zu machen. In den vorderen Reihen schwenkt der Blick viel hin und her, weil überall viel passiert – das macht den Reiz von „Moulin Rouge! – Das Musical“ aus.

Gesungen werden die Hits von Elton John, Lady Gaga und Co. teils auf Deutsch, teils auf Englisch – und größtenteils funktioniert das gut. Die Übersetzung macht Sinn, wo die Texte die Handlung voranbringen. Nur ab und an wünscht man sich, doch eher die Zeilen zu hören, die man mitsingen kann.

Türöffner

Das Musical in Rot, es kann ein Türöffner in die Musicalwelt sein. Bleibt zu hoffen, dass es viele Türen öffnet.

Di bis So (einzelne spielfreie Tage); Karten: Tel. (01806) 80 65 55.

www.moulin-rouge-musical.de

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