"Ein schwarzer Tag für Europa"
Reaktionen
Prominente und Politiker entsetzt über die Anschläge aus Belgien und drücken ihr Beileid aus. Unter ihnen zum Beispiel die belgische Fußballnationalmannschaft oder Justizminister Heiko Maas. Einige Politiker reagieren aber auch mit Kritik oder fallen mit geschmacklosen Reaktionen auf.

Federica Mogherini, hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, musste während einer Pressekonferenz weinen, als sie von den Anschlägen in Brüssel hörte.
Es ist nicht leicht, in Worte zu fassen, was eigentlich nicht in Worte zu fassen ist. Politiker und Prominente sprechen auf Twitter den Opfern der Anschläge ihr Beileid aus. Einige Politiker reagieren aber auch mit Kritik oder fallen mit geschmacklosen Reaktionen auf.
Während fast alle bewegende Worte des Mitgefühls aussprechen, gibt es auch geschmacklose Tweets. Allen voran AFD-Frau von Storch: Sie sendet "Schöne Grüße aus Brüssel".
Viele Grüße aus Brüssel. Wir haben soeben das Parlament verlassen. Hubschrauber kreisen. Militär rückt an.... https://t.co/M5VpzLAkVt
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch)
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) kritisiert die Sicherheitsbehörden im Nachbarland Belgien. Der Salafismus im Brüsseler Stadtteil Molenbeek sei seit vielen Jahren gewachsen „und man hätte möglicherweise eher eingreifen müssen“, sagte der Minister am Dienstag in Düsseldorf. Jäger zeigte sich erschrocken darüber, dass eine mutmaßliche Terrorzelle in Belgien über Jahre unentdeckt bleiben konnte.
Viele andere Politiker und Prominente sprechen den Opfern ihr Beileid aus. SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat den Belgiern die Solidarität Deutschlands zugesagt. „Wir stehen eng an der Seite unseres Nachbarlandes“, schrieb der Vizekanzler am Dienstag bei Facebook.
Wir sind tief erschüttert von den Anschlägen in Brüssel. Erneut trifft ein solcher mörderischer Anschlag eine europä...
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"Wir verfolgen die Situation von Minute zu Minute. Unsere absolute Priorität gilt aber den Opfern und denen, die am Flughafen sind", sagt der belgische Premierminister Charles Michel.
Nous suivons la situation minute par minute. La priorité absolue va aux victimes et aux personnes présentes dans l'aéroport @BrusselsAirport
— Charles Michel (@CharlesMichel)
"Das sind barbarische Taten", sagt Justizminister Heiko Maas. In einem weiteren Tweet sagt er: "Das ist ein schwarzer Tag für Europa. Wir stehen fest an der Seite der Belgier."
Das ist ein schwarzer Tag für Europa. Diese abscheulichen Taten treffen uns alle. Wir stehen an der Seite von #Bruessel und der Belgier.
— Heiko Maas (@HeikoMaas)
"Fußball ist heute nicht wichtig", schreibt die Belgische Nationalmannschaft. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern."
#tousensemble, nos pensées sont avec les victimes. Le foot n'est pas important aujourd'hui. Entraînement annulé.
— BelgianRedDevils (@BelRedDevils)
"Ich bin schockiert und besorgt", schreibt der britische Premier David Cameron
I am shocked and concerned by the events in Brussels. We will do everything we can to help.
— David Cameron (@David_Cameron)
Auch der russische Präsident Wladimir Putin hat die Anschläge in Belgien als „barbarische Verbrechen“ verurteilt. Der Terrorismus kenne keine Grenzen und müsse daher in aktiver internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Putin habe dem belgischen König Philippe sein Beileid ausgesprochen, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
Kanzleramtschef Peter Altmaier zeigt sich kampfbereit: "Die Terroristen dürfen nie gewinnen", schrieb er.
Unfassbar. Die Terroristen dürfen nie gewinnen! Die Werte Europas sind stärker als Hass und Gewalt! Alle Solidarität für Brüssel und die EU.
— Peter Altmaier (@peteraltmaier)
Von "Entschlossenheit gegen die Terroristen" redet auch Angela Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert.
Die widerwärtigen Anschläge in #Brüssel lassen uns alle zusammenstehen: Solidarität mit den Opfern + Entschlossenheit gegen die Terroristen.
— Steffen Seibert (@RegSprecher)
Das sieht auch der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy so: „Die Einheit der Demokraten in der EU wird immer der Barbarei und dem Unrecht überlegen sein“, betonte der Regierungschef am Dienstag nach den Anschlägen in Brüssel. „Der Terrorismus wird es nicht schaffen, uns zu besiegen.“
"Ich bin erschüttert von den Bombenanschlägen, die heute Morgen am Flughafen Zaventem und im Brüsseler Europa-Viertel das Leben mehrerer Unschuldiger gekostet und viele weitere Menschen verletzt haben", schreibt EU-Ratspräsident Donald Tusk in einer Erklärung. Er sichert Brüssel die Solidarität Europas zu.
EU erwidert Brüssel Solidarität & wird Brüssel, Belgien & Europa im Kampf gegen den Terror helfen https://t.co/3ZKj1uifrs
— Donald Tusk (@eucopresident)
Bundespräsident Joachim Gauck hat die Anschläge in Brüssel mit mehreren Todesopfern als „schreckliches Verbrechen“ verurteilt. „Deutschland steht angesichts dieser terroristischen Gewaltakte an der Seite Belgiens. Gemeinsam werden wir unsere europäischen Werte, Freiheit und Demokratie, verteidigen“, betonte Gauck am Dienstag nach Angaben des Bundespräsidialamts in einem Kondolenzschreiben an König Philippe. „Wir sind von den Ereignissen schockiert, teilen die Trauer des belgischen Volkes und fühlen den Schmerz der Familien und Freunde der Opfer nach“, erklärte Gauck. Der Bundespräsident ist gerade bei einem Staatsbesuch in China.
Nach den Anschlägen in Brüssel hat Frankreichs Premierminister Manuel Valls den Opfern sein Mitgefühl ausgedrückt und erneut von „Kriegsakten“ gesprochen. „Ich möchte meine Solidarität gegenüber der belgischen Regierung, unseren belgischen Freunden ausdrücken. „Wir sind im Krieg. Wir erleiden in Europa seit mehreren Monaten Kriegsakte.“
Der niederländische König Willem-Alexander dem belgischen König Philippe sein Mitgefühl ausgesprochen. „Die Niederlande fühlen intensiv mit den Menschen, die davon betroffen sind, und den Bürgern von Brüssel, die jetzt in Unsicherheit und Angst leben“, heißt es in einer am Dienstag in Den Haag veröffentlichten Erklärung des Königs. Willem-Alexander sprach von einer „erneuten schweren Prüfung für Europa“: „Jetzt müssen wir unsere gemeinsame Kraft beweisen und die Werte von Freiheit und Solidarität hoch halten.“
mit Material von dpa