
© Michael Neumann
Eigentor mit dem Pausenpfiff mit fatalen Folgen für den HSC – Luft für Woller wird dünner
Fußball
Der HSC lässt im Derby gegen den ASC Dortmund über weite Strecken jegliche Oberligareife vermissen, auch wenn kurzfristig zusätzlich drei wichtige Akteure ausfielen.
Es bleibt dabei, Fußball-Oberligist Holzwickeder SC bleibt auch im neunten Heimspiel der laufenden Saison ohne Sieg. Sicher der Hauptgrund dafür, warum die Mannschaft von Marc Woller im Ranking der Oberliga Westfalen so schlecht dasteht.
Oberliga
Holzwickeder SC - ASC Dortmund
1:5 (1:3)
Der Blick auf den Spielberichtsbogen ließ aus Holzwickeder Sicht schon im Vorfeld der Partie nichts Gutes erahnen, fielen doch kurzfristig mit Kapitän Nils Hoppe, Enis Delija und Robin Schultze drei eminent wichtige Akteure aus. „Die ersten 20 Spielminuten liefen sehr schlecht für uns. Danach kommen wir besser in die Partie, leisten uns dann direkt vor der Pause so ein Slapstick-Tor zum 1:3 - eine Katastrophe. Bei uns hat einfach die Körpersprache gefehlt“, sagte HSC-Coach Marc Woller nach dem Spiel.
Woller selbst ist damit weiter unter Druck. Die ersten beiden Spiele im neuen Jahr gingen verloren. Der HSC rutscht mehr und mehr unten rein. Zum rettenden Ufer beträgt der Rückstand vier Punkte - zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde, auf die dann die Abstiegsrunde folgen wird.
Es passte in den Spielfilm, dass den Dortmundern bereits in der dritten Spielminute der schnelle Treffer zur 1:0-Führung gelang: Die Platzherren leisteten sich an der Seitenauslinie einen Ballverlust, der Aplerbecks Nils da Costa Pereira ins Spiel brachte. Dessen präzise Flanke erreichte ASC-Torjäger Maximilian Podehl, der HSC-Keeper Torben Simon mit einem platzierten Kopfball zum 0:1 keine Abwehrchance ließ.
Beflügelt durch diesen schnellen Führungstreffer waren die Gäste dann zunächst Chef im Ring. Es sollte folglich noch schlechter für das Kellerkind von der Emscher kommen: Als nämlich Lucas Arenz (18.) im Mittelfeld den Ball verspielte, schaltete der Gast schnell um und es hieß 2:0 durch Said Dahoud aus Gästesicht. Vielleicht der Weckruf für die Woller-Schützlinge, die nun besser ins Spiel fanden.
Seongsun You holt einen Strafstoß heraus
Nach gut einer halben Stunde Spielzeit dann Hoffnung für die Blau-Grünen: Seongsun You war im Gästestrafraum nur durch Foulspiel zu bremsen und der großzügig leitende Schiedsrichter Tim Zahnhausen zeigte unmissverständlich auf den Punkt. Ein Fall für HSC-Neuzugang Andreas Spais, der den fälligen Elfmeter sicher zum 1:2-Anschlusstor vollstreckte.
Ein Treffer mit Wirkung, denn die Holzwickeder fanden nun wesentlich besser in die Partie, erspielten sich in dieser Phase sogar eine leichte Feldüberlegenheit - bis zur Nachspielzeit im ersten Durchgang jedenfalls: Ein Missverständnis in der HSC-Deckung, in der die erfahrenen Nils Hoppe und Robin Schultze schmerzlich vermisst wurden, verhalf dem ASC dann wieder zu einer Zwei-Tore-Führung.
Matthias Göke erzielt ein Eigentor
Matthias Göke nämlich überwand seinen aus seinem Kasten herausstürzende Keeper Torben Simon mit einem klassischen Eigentor: „Dieses Tor war tödlich für die Holzwickeder“, meinte Unnas Fußball-Urgestein Heiner Steinhoff, der unter den gut 400 Zuschauer weilte.
Wie recht der Ex-Zweitligaprofi mit seiner Aussage hatte, sollte der zweite Durchgang zeigen. Da nämlich lief bei den Holzwickedern nicht mehr viel zusammen, zu tief saß wohl der Schock über diesen Lapsus, der den Aplerbeckern in die Karten spielte. Der Rest ist schnell erzählt, denn die Gäste nutzten die HSC-Schwächen eiskalt durch Marcel Münzel und den eingewechselten Lars Warschewski zu zwei weiteren Toren.
ASC-Schlussmann blieb weitestgehend beschäftigungslos
„Ich bin mit dem 5:1-Sieg im Derby sehr zufrieden. Meine Jungs haben alles rausgehauen. Unser Torwart musste in der zweiten Halbzeit nichts mehr halten“, bilanzierte ASC-Trainer Antonios Kotziampassis.
HSC: Simon - Müller, Gödde, Radojcic, You (33. Bengsch), Göke, Majewski, Mc Leod (20. Gensicke), Spais (58. Ivancic), Ilic, Arenz
ASC: Roll - West, Friedrich, Urban (76. Kallenbach), Podehl (46. Horstmann), Stuhldreier, da Costa Pereira, Münzel, Werlein (84. Schäfer), Rausch, Dahoud (69. Warschewski),
Tore: 0:1 Podehl (3.), 0:2 Dahoud (18.), 1:2 Spais (32./Foulelfmeter), 1:3 Göke (45.+2/Eigentor); 1:4 Münzel (70.), 1:5 Warschewski (85.)