Eichenprozessionsspinner-Bekämpfung verursacht hohe Kosten

Natur

Der Eichenprozessionsspinner verbreitet sich weiter in NRW und verursacht dabei hohe Kosten. Allein Straßen.NRW hat bereits einen sechsstelligen Betrag für dessen Bekämpfung investiert.

Düsseldorf

02.07.2021, 05:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Unimog mit einer Sprühvorrichtung sprüht auf dem Autobahnparkplatz „In der Hubach“ an der Autobahn 45 ein Biozid auf Eichen.

Ein Unimog mit einer Sprühvorrichtung sprüht auf dem Autobahnparkplatz „In der Hubach“ an der Autobahn 45 ein Biozid auf Eichen. © picture alliance/dpa

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners entlang von Landesstraßen und Autobahnen hat in den vergangenen zwei Jahren 460.000 Euro gekostet. Diese Summe habe der Landesbetrieb Straßen.NRW unter anderem für Personal, Beschaffung der Sprühtechnik, den Einkauf von Gegenmitteln sowie für das Absaugen und Absammeln der Nester ausgegeben, teilte das Verkehrsministerium in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der SPD mit.

Demnach sind seit 2017 insgesamt 3850 Liter eines Biozids verbraucht worden, dessen Verzehr für die Larven tödlich ist. Doch die Raupe mit den gesundheitsschädlichen Brennhaaren dürfte noch weitaus mehr Kosten verursacht haben: Auf kommunalen Grundstücken sind die Städte selbst für die Sicherheit zuständig. Müssen etwa in einem Park Eichenprozessionsspinner bekämpft werden, sei je nach Verfahren, Erreichbarkeit und Größe mit mehr als 500 Euro pro Baum zu rechnen.

Kosten von bis zu 500 Euro pro Baum

Wie aus dem Papier, das in Zusammenarbeit von Verkehrs- und Umweltministerium entstanden ist, weiter hervorgeht, werden zur Zeit eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der Raupen erprobt. Dazu zähle etwa der Versuch, die Tiere mit Sexuallockstoffen zu verwirren und Nistkästen für Vögel als Fressfeinde aufzuhängen.

Die Mottenart hat in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Parks oder in der Nähe von Schulen immer wieder für Probleme gesorgt. Die langen und sehr weit fliegenden Brennhaare der Raupen, die im Frühjahr schlüpfen, können bei Menschen im Fall eines Kontakts schwere Hautreizungen und Atembeschwerden hervorrufen.

Der Eichenprozessionsspinner hat sich aufgrund der trocken-heißen Witterung in den Sommern 2018 bis 2020 stark vermehrt und kommt inzwischen fast überall vor. Ausgenommen seien lediglich einige Höhenlagen im Sauer- und Siegerland, im Bergischen Land sowie in der Eifel. Wie sich die Populationen 2021 entwickeln, bleibt abzuwarten. Durch das kühle und nasse Frühjahr seien die Larven später geschlüpft.

dpa