DTB hofft weiter auf Rothenbaum-Zukunft

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hofft weiter auf eine Zukunft des Turniers am Hamburger Rothenbaum in seiner jetzigen Form als Masters-Series-Veranstaltung im Mai. «Der Kampf David gegen Goliath geht weiter», sagte DTB-Präsident Georg von Waldenfels in Hamburg.

Hamburg (dpa)

04.04.2008, 14:04 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Beweisaufnahme in dem Prozess gegen die ATP-Tour sei abgeschlossen, Anfang August erwarte man das Urteil eines US-Gerichts. «Wir rechnen mit Gerechtigkeit in den Vereinigten Staaten von Amerika», erklärte von Waldenfels. Die Spielerorganisation ATP hatte die Sandplatz-Veranstaltung am Rothenbaum von 2009 an aus dem Kalender der Turniere der höchsten Kategorie gestrichen. Dagegen hat der DTB bei einem Gericht in Delaware/USA mit Verweis auf laufende Verträge Klage eingereicht und führt nach eigenen Angaben «einen der größten Sportprozesse, die jemals in den USA angestrengt wurden».

Die bisherige Masters-Serie mit Hamburg als deutschem Vertreter wird eingestellt und durch eine sogenannte 1000er Turnier-Serie ersetzt. Dies sollen nach dem Willen der ATP und deren Präsidenten Etienne de Villiers Indian Wells, Miami, Rom, Madrid, Cincinnati, Kanada, Shanghai, Paris und mit Einschränkungen auch Monte Carlo sein. «Wir sehen nicht ein, warum wir Madrid weichen sollen», sagte von Waldenfels. Nach den Vorstellungen der ATP wird es von 2009 an ein sogenanntes 500er Turnier im Juli in Hamburg geben. «Das würde das Aus der Turnier-Tradition bedeuten», sagte von Waldenfels. Hamburg wäre dann Teil der «zweiten Sandplatz-Saison» nach Wimbledon.

Am Rande der US Open hatte die ATP im Vorjahr die Pläne für das kommende Jahr veröffentlicht und damit angesichts des laufenden Prozesses Verwunderung beim DTB ausgelöst. Waldenfels wies Gerüchte zurück, wonach es ihm und dem Verband nur noch um die größtmögliche finanzielle Entschädigung gehe. «Uns geht es nicht ums Geld», sagte der Jurist aus München. Auch Francesco Ricci Bitti, der italienische Präsident des Welt-Tennis-Verbandes ITF, unterstütze die Hamburger Bemühungen und verstehe sie «inhaltlich voll und ganz».

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