Die Recherche unserer Redaktion war aufwendig. Christian P., der dubiose Jugendtrainer, der viele Vereine in Norddeutschland und Westfalen um ihr Geld gebracht hat, versuchte wieder als Trainer Fuß zu fassen. Unsere Redaktion aber hat seine Machenschaften aufgedeckt und herausgefunden, dass er wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie verurteilt wurde.
Die Vorwürfe gegen den auffällig gewordenen Jugendtrainer aber treffen mittlerweile eine ganz andere Person, die mit der ganzen Geschichte gar nichts zu tun hat. Fußballer, Eltern und Bekannte wollen den Übeltäter, der in der Berichterstattung unserer Redaktion komplett – mit Vor- und Nachname – anonymisiert wird und das Pseudonym „Christian P.“ erhalten hat, ausfindig gemacht haben und überhäufen ihn mit Anschuldigungen, Beschimpfungen und Drohanrufen. Doch die Anfeindungen treffen den Falschen. Der Mann ist nicht derjenige, über den die Redaktion berichtet hat und dessen Klarnamen sie kennt.
„Mein Telefon steht nicht mehr still, ich werde täglich schräg angeschaut und mit Drohanrufen überhäuft“, erklärt der ehemalige Fußballtrainer und zweifache Familienvater. Der war vor eineinhalb Jahren in den Mittelpunkt geraten, als er mit dem FC Overberge vor dem Amtsgericht Unna stand. 2700 Euro forderte der Bergkamener Klub an Rückzahlungen für finanzielle Vorschussleistungen. Vor dem Gericht einigten sich beide Seiten, der Ex-Trainer muss einen Betrag per Ratenzahlungen zurücküberweisen.
Kindergarten schaltet sich ein
„Das Verfahren mit dem FC Overberge ist geklärt. Wir sind uns einig geworden und alles ist geregelt“, unterstreicht der ehemalige Fußballtrainer nochmals, der nun völlig überraschend Ziel von Anfeindungen geworden ist. „Ich bin nicht Christian P. und kenne diese Person auch gar nicht“, sagt er. Der ehemalige FCO-Trainer sei schon einmal für RW Unna, den SSV Mühlhausen, Westfalia Rhynern und die Hammer SpVg tätig gewesen – mehr nicht. Außerhalb des Kreises Unna und der Stadt Hamm sei er überdies noch nie als Trainer aktiv gewesen.
Der ehemalige Trainer des FC Overberge habe nun nicht unbedingt Angst, vor die Türe zu treten, aber schwer ins Gewicht falle eine ganz andere Aussage: „Der Kindergarten hat meine Frau angerufen und darum gebeten, dass ich vorerst besser nicht mehr meine Kinder bringen oder abholen möge.“
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