Dresden-Fans durchbrechen Zaun im Preußenstadion

Randale beim Drittligaspiel

Schon bei der Anfahrt der Fans aus Dresden wurden bei Kontrollen verbotene Gegenstände sichergestellt. Das Spitzenspiel der 3. Liga Preußen Münster gegen Dynamo Dresden konnte erst mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen werden. Etliche Gewalttäter trüben die Bilanz des Spiels, in dem die Preußen wichtige drei Punkte holten.

MÜNSTER

, 01.02.2015, 20:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Polizei kontrollierte die Fahrzeuge der Dresden-Fans schon auf der Anreise nach Münster. Hierbei fanden die Beamten in einem PKW verbotene Pyrotechnik und einen Teleskopschlagstock. Für diese Fußballanhänger endete die Fahrt schon auf der Autobahn, sie mussten zurück in Richtung Dresden.

"Unser Sicherheitskonzept der strikten Fantrennung mit konsequenten Kontrollen bereits bei der Anreise hat sich bewährt", sagte Einsatzleiter Martin Mönnighoff. "Immer wieder versuchen Gewalttäter verbotene Gegenstände und Pyrotechnik ins Stadion zu bringen und Unruhe zu stiften."

Polizeibeamten angegriffen

Bei der Kontrolle eines Gästefans griff ein 33-jähriger Dresdener bei der Durchsuchung einen Polizeibeamten an. Zwei weitere Dresden-Anhänger wurden wegen Beleidigung und Körperverletzung festgenommen. Bei den Eingangskontrollen entdeckten Mitarbeiter des Ordnungsdienstes eine nach dem Hinspiel am 9. August 2014 in Dresden geraubte Zaunfahne der Preußenfans. Die Polizei nahm den Fahnenträger in Gewahrsam.

Da einige der 12.200 Zuschauer um 14 Uhr noch vor dem Stadion waren, konnte das Spitzenspiel der 3. Liga erst mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen werden. In der Halbzeitpause versuchten einige Gewalttäter der 2.100 mitgereisten Dresden Fans eine Imbissbude im Gästebereich zu demolieren. Hier mussten Polizisten eingreifen, um die weitere Zerstörung zu verhindern und das Eigentum zu schützen.

Zaunelemente beschädigt

In der zweiten Halbzeit brachen Randalierer im Gästeblock Zaunelemente heraus. Derartige Sachbeschädigungen dienen regelmäßig der Vorbereitung eines Platzsturms. Polizeikräfte zogen zur Unterstützung des Ordnungsdienstes vor der Dresdener Kurve auf und verhinderten durch den Einsatz von Pfefferspray die weitere Demontage des Zauns. "Angesichts solcher Gewalttätigkeiten hat sich unsere Einschätzung der Sicherheitslage vor dem Spiel leider bestätigt", erklärte Polizeidirektor Mönnighoff. "Ich bin mir sicher, dass die starke Polizeipräsenz rund um das Stadion und auch das Vorhalten der beiden Wasserwerfer Wirkung gezeigt hat."

Insgesamt wurden sieben Gästefans in Gewahrsam genommen und zwölf Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, verbotenem Einsatz von Pyrotechnik und Körperverletzung mit Widerstand vorgelegt. Die Polizei wird in den kommenden Tagen anhand des Videomaterials und mit Hilfe von Zeugen weitere Täter ermitteln.