Diskussionen um Fairplay-Aktion in Königsborn Hannibal-Coach Berro entschuldigt sich nach Sieg

Diskussionen um Fairplay-Aktion in Königsborn: Hannibal-Coach Berro entschuldigt sich nach Sieg
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Der TuS Hannibal hat sich mit einem 5:2-Sieg gegen den Königsborner SV raus aus der Krise geschossen. Der erste Landesliga-Sieg der Vereinsgeschichte hatte aber auch für Trainer Hamsa Berro einen faden Beigeschmack. Er entschuldigte sich beim Trainer-Talk im Vereinsheim für das Verhalten beim 3:1 des TuS Hannibal – alles sprach nach dem Abpfiff über den Treffer.

Landesliga 3

Königsborner SV – TuS Hannibal

2:5 (0:2)

Was war passiert? Die Königsborner hatten den Ball ins Aus gespielt, damit ein verletzter Spieler behandelt werden konnte. Nach der Behandlungspause spielte Hannibal den Ball auch zurück. Allerdings schoss Hannibal-Kapitän Mahmoud Najdi den Ball mit so viel Wucht in Richtung KSV-Tor, dass Torhüter Ivan Mandusic völlig überrascht den Ball durchließ. Najdi beteuerte nach Spielschluss, den Ball nicht mit Absicht ins Tor geschossen zu haben. Auch wenn Mandusic den Ball hätte halten können, war die einhellige Meinung, dass man den Ball so nicht zurückschießt. Der Treffer zählte.

Und in der Schumann-Arena entstand eine völlig kuriose Stimmung. Denn bei vielen Zuschauern war das Tor wegen des ausbleibenden Jubels gar nicht ins Bewusstsein durchgesickert. Viele – sogar Spieler – dachten wohl, dass die Aktion wiederholt würde, dabei war das Tor regelkonform zustande gekommen. Der Unparteiische zeigte auf den Anstoßpunkt. „Das war erst Slapstick und dann Unsportlichkeit“, sagte Königsborns Trainer Andreas Feiler nach dem Spiel.

„Ich unterstelle dem Spieler gar keine Absicht. Er wollte den Ball so zurückspielen, dass wir nicht sofort in den Spielaufbau kommen konnten. Die Windverhältnisse haben ihren Teil dazu beigetragen und auch unser Torhüter macht nicht gerade die glücklichste Figur“, sagte Feiler, „dann hätte ich mir aber gewünscht, dass man uns einfach den Anschlusstreffer machen lässt. Das ist nicht passiert.“

Hannibals Mahmoud Najdi, hier gegen Königsborns Francis Dinyelu (l.), erzielte das Tor, über das alle sprachen.
Hannibals Mahmoud Najdi, hier gegen Königsborns Francis Dinyelu (l.), erzielte das Tor, über das alle sprachen. © Michael Neumann

„Ich kann mich nur entschuldigen. In der Situation, in der wir uns befinden, habe ich das rationale Denken weggelassen. Ich wollte mir nicht die gute erste Halbzeit wegnehmen lassen. Da haben mich die Jungs einfach überstimmt“, gestand Berro auf der Pressekonferenz, „das macht es auch ein wenig mulmig. Der Sieg hat einen faden Beigeschmack. Am Ende des Tages war das Ergebnis aber so klar, dass man das Spiel nicht auf das eine Tor runterreduzieren muss.“

Hannibal siegt verdient gegen KSV

Und damit sprach Berro die starke Hannibal-Leistung in der ersten Hälfte an. Königsborn erlaubte sich haarsträubende Fehler, wohingegen Hannibal schnell umschaltete. Bereits nach wenigen Minuten rettete Mandusic stark gegen Kevin Usang, der aber nach dem nächsten Antritt die frühe Führung erzielte (8.). Nach einem Fehlpass nach vorne folgte das 2:0 kurz vor der Pause. Usang schob locker ein. Nichts zu sehen vom KSV, der erst in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Ex-Profi Tarik Kurt per Freistoß sowie Val-Leander Wettklo aus kurzer Distanz zu Annäherungen an das Tor kam, doch das war viel zu wenig.


Nach Christopher Simons Anschlusstreffer zehn Minuten nach der Pause war der KSV dann aber dran. Das Spiel drohte zu kippen. Mit Najdis Tor für die Geschichtsbücher war die Luft dann raus. Ein kräftiger Regenschauer brachte zusätzlich einen Bruch ins KSV-Spiel, der in der Schlussphase defensiv auseinanderbrach und noch zwei Tore durch Denis Ljatifi per Kopf und Mhammed Jabri nach einem Konter kassierte. Feiler sprach davon, dass sich seine Spieler zu schnell „dem Schicksal ergeben“ haben, „was wir aufarbeiten werden.“

KSV: Mandusic - Anhari, Müldur, Kutscher, Castaldi (87. Balli), Armandeh, Dinyelu, Hamdoun (68. Darraz), Simon, Kurt (81. Sönmez), Wettklo

TuS: König - Norov, Lepinski, Odum, Demircan (78. Ramadani), Ljatifi, Najdi (87. Durmusoglu), Abaraghoin (63. Cildir), El-Gaouzi (81. Kopuz), Gllogjani, Usang (71. Jabri)

Tore: 0:1 Usang (8.), 0:2 Usang (41.), 1:2 Simon (55.), 1:3 Najdi (63.), 1:4 Ljatifi (84.), 1:5 Jabri (89.), 2:5 Wettklo (90./Foulelfmeter)

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