Sie kennen bestimmt auch diese Szene in dem Klamauk-Kinohit „Kevin allein zu Haus“: Der Wecker versagt, alle werden viel zu spät wach, und dann gerät ein ganzes Haus in Panik. Menschen laufen durcheinander, halb angezogen und schimpfend. Stress in der Familie! Also bei uns ist das jeden Tag so.
Zu spät aufgewacht
Dideldum. Dideldum. Dideldum. Ein nerviges Geräusch drängt sich in den Halbschlaf. Ach, Alexa aus dem Kinderzimmer. Aber es ist ja erst kurz nach 6 Uhr, denke ich, drehe mich noch einmal rum, ziehe mir die Decke über die Ohren, und Ruhe ist.
„Mist! Es ist ja schon viertel vor!“, ist das nächste, was ich höre. Wieder einmal sind wir nicht passend wach geworden. Wieder startet der Tag ungemütlich.
Alexa macht keinen mehr wach
Unsere Mädels müssen immer als erste los zur Schule. Sie hatten einmal einen Digitalwecker. Bei dem rutschte nur ständig das Kabel raus. (Warum gibt es Geräte nur noch mit Handy-Ladekabeln statt wie früher mit Schnur und Stecker? Anderes Thema...) Außerdem leierte der Weckton aus. Ich nenne das mal so: Das Piepen war zwar nervig, trotzdem gewöhnten sich unsere Ohren daran. Und was man ignoriert, macht einen nunmal nicht wach.
Also sind jetzt die kugelrunden, allgegenwärtigen Spracherkennungsdinger als Wecker im Einsatz. Sie leiern aber auch so langsam aus, habe ich den Eindruck. Stufe 1 bimmelt um 6.10 Uhr, erklärte mir nun meine Tochter, die hier für Inbetriebnahme, Einstellung und Wartung zuständig ist. 6.10 Uhr sei nur halt noch zu früh zum Aufstehen. Daher Stufe 2: 6.20 Uhr. Das wäre eine Zeit, die uns komfortabel und entspannt in den Tag starten ließe. Nur müssten wir dann eben auch aufstehen statt weiterpennen. Das macht aber keiner.

Aufziehwecker oder noch besser ein Hahn
Man kann Alexa bestimmt bitten, uns lauter anzudideldummen. Aber ich fürchte, dann würden wir uns nur noch mehr Kissen auf die Ohren legen, um es zu überhören. Aber vielleicht bekommen wir wieder analoge Wecktechnik: Ich hatte mal einen Wecker von meiner Oma: zum Aufziehen. Der rappelte anständig, tickte aber auch so laut, dass niemand daneben schlafen konnte.
Eine andere Idee gefällt mir viel besser. Mein Nachbar hat ein paar Hühner. Ich werde ihn ermuntern, endlich auch einen Hahn anzuschaffen. Der funktioniert sogar ohne WLAN. Und dann wollen wir doch mal sehen, wie alle morgens wach werden. Ich freu mich drauf, die anderen Familien in der Nachbarschaft bestimmt auch.
„Papatastisch“ heißt die Familienkolumne von Redakteur und Vater Thomas Raulf. Alle Schilderungen beruhen auf wahren Ereignissen, aber lesen Sie gern ein Augenzwinkern mit. Alle bisher erschienenen Folgen finden Sie auf unserer Internetseite: www.hellwegeranzeiger.de/schlagwort/papatastisch