Dieter Nuhr fasziniert in Hagen als Maler mit riesigen Digitalbildern

© Wippermann

Dieter Nuhr fasziniert in Hagen als Maler mit riesigen Digitalbildern

rnAusstellung im Osthaus Museum

Nach Silvester Stallone und Bryan Adams stellt mit Dieter Nuhr nun der nächste Promi im Osthaus Museum Hagen aus. Und Nuhrs Bilder sind ungewöhnlich und fantastisch.

Hagen

, 03.05.2022, 17:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dieter Nuhr als Maler kennen nicht viele. „Ich höre oft, dass Leute sagen ,Jetzt malt der auch und will noch seine Bilder verkloppen‘“ erzählte der Kabarettist am Dienstagmittag bei der Pressekonferenz zu seiner Ausstellung.

Die hängt im Osthaus Museum in Hagen, wo sich zurzeit die Promis die Klinke in die Hand geben, und sie ist fantastisch.

Riesige Bilder von allen Erdteilen

67 (zum Teil riesige) Fotoprints auf Leinwand und 30 Handzeichnungen sind in der Schau „Von Fernen umgeben“ zu sehen. Der nun 61-jährige Dieter Nuhr hat noch bevor er auf Kabarettbühnen Geld verdient hat, an der Uni Essen Kunst studiert.

Sein prominenter Lehrer war László Lakner. „Ich wollte Maler werden und habe nie aufgehört zu malen“, sagt Nuhr und erklärt: „Kunst steht für das Unsagbare, die Sprache für das Argumentative.“

Sein Atelier hat Dieter Nuhr immer dabei

Sowohl mit Sprache als auch mit dem Pinsel versucht Dieter Nuhr die Welt zu erkennen und kreativ zu verarbeiten. Sein Pinsel ist jedoch digital – eine Software, die er selbst programmiert, um mit einem digitalen Stift seine eigenen Fotos zu übermalen.

Die Fotoprints lässt der Düsseldorfer auf eine sehr fein gewebte Leinwand drucken – in Formaten bis 3 mal 4,85 Meter.

Dieter Nuhr wollte nicht einfach Landschaften fotografien

„Mit ist es zu banal, einfach nur Landschaften abzufotografieren“, sagt Nuhr: „und Menschen zu fotografieren finde ich distanzlos. Und wenn man das zum Beispiel in Afrika versucht, muss man schnell laufen können, wenn man seine Kamera und Zähne behalten will.“

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Deshalb übermalt er seine Fotos digital. Weiterer Vorteil: Sein Atelier hat er mit dem Tablet immer dabei – „Malen kann ich auch in Ägypten.“

Der Kabarettist hat 90 Länder bereist

90 Länder habe er bereist; Bilder aus allen Erdteilen hängen in Hagen. Die Ausstellung wurde für das Museum konzipiert und war so noch nie zu sehen; einige Bilder zeigt Nuhr im Anschluss in Venedig, wo dann noch die Biennale läuft.

Eindrucksvolle afrikanische Landschaften, gigantische Wasserfälle, schroffe Felsen im Meer oder eine Skyline im Jemen wirken in den Riesenformaten so, als würde man als Betrachter selbst in der Landschaft stehen.

Den Bildern aus der Ferne stehen Aufnahmen aus der Heimat gegenüber

Dieter Nuhr hat die Originalfotos mit Farbflächen verwischt, manchmal hat er mit dem digitalen Pinsel Farbsprengsel aufgetupft, und er hat auch Neues gemalt, es abfotografiert und digital eingearbeitet. Von jedem der vielschichtigen Bilder gibt es nur einen Abzug.

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Den Bilderreisen in die Ferne stellt Nuhr eine Reihe von Bildern aus der Heimat gegenüber. Digital übermalte Aufnahmen aus dem Ruhrgebiet sind das – aus Essen, Hattingen oder Mülheim. Und mit nebeltürkisen Farben überwischt, sieht die Ruhr auf Nuhrs Bild noch idyllischer aus als in der Realität.

Ikonen der Kunstgeschichte hat Dieter Nuhr auch bearbeitet

In einer dritten Abteilung reist Dieter Nuhr durch die Kunstgeschichte und hat berühmte Figuren (zum Beispiel von Leonardo da Vinci, aber auch Krupp) abgemalt und digital bearbeitet. Und dann gibt es noch die Handzeichnungen – vorzugsweise Porträts und eine Reihe von Digitalporträts, die wie gekritzelt wirken, aber auch intensiv farbflächig sind.

Dieter Nuhr kommt am Samstag zu Eröffnung (nur mit Anmeldung per Mail). Am Abend (20 Uhr) tritt er als Kabarettist in der Stadthalle Hagen auf.

Osthaus Museum Hagen: „Dieter Nuhr – Von Fernen Umgeben“, 7. 5. (Eröffnung um 16 Uhr) bis 26. 6., Museumsplatz 1, Di-So 12-18 Uhr, Katalog: 49 Euro. www.osthausmuseum.de

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