Dieb versteckt sich mit Fernseher unter Bettdecke
Dumm gelaufen
Es war ein schlechter Tag für einen betrunkenen Dieb: Nach einem bewaffneten Überfall in einer Wohnung im Kocklinckeweg entdeckte ihn die Polizei trotz seiner wenig überzeugenden Tarnung - er hatte sich eine Decke über den Kopf gezogen. Doch auch gegen den Bestohlenen wird nun ermittelt.
Ein Unbekannter habe ihn in seiner Wohnung überfallen, erzählte ein 19 Jahre alter Dortmunder um kurz vor Mitternacht am Dienstagabend auf der Polizeiwache in Asseln. Der Einbrecher habe plötzlich in seiner Wohnung gestanden und den jungen Mann mit einer Schusswaffe bedroht. Außerdem wollte er Bargeld haben.
Doch dem 19-Jährigen gelang die Flucht aus der Wohnung und zur Wache, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Beamte gingen daraufhin zum Tatort, einem Mehrfamilienhaus im Kocklinckeweg, doch trafen den mutmaßlichen Räuber dort nicht an.
Husten aus Schlafzimmer verrät Räuber
Aus der Wohnung waren mehrere Gegenstände verschwunden: Fernseher, Verstärker, PC, Tablet und zwei Gitarren. Die Ermittler machten sich auf und befragten die Nachbarn des 19-jährigen Dortmunders im Wohnhaus.
Eine Nachbarin war dabei ziemlich auffällig: Zuerst beteuerte sie, alleine in der Wohnung zu sein, dann hörten die Ermittler ein Husten aus ihrem Schlafzimmer. Sie gingen kurzerhand ins Schlafzimmer und brauchten auch gar nicht mehr lange suchen. Versteckt zwischen verschiedenen Möbeln und getarnt mit einer Decke über dem Kopf, saß ein offenbar stark betrunkener Mann auf dem Boden. Er umklammerte den zuvor gestohlenen Fernseher.
Auch für den 19-Jährigen war es kein guter Tag
Auf den 40-Jährigen ohne festen Wohnsitz kommen nun direkt sechs Monate Haft zu - denn er wurde bereits durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf per Haftbefehl in anderer Sache gesucht. Bei der späteren Durchsuchung der Wohnung, in der sich der mutmaßliche Räuber versteckte, wurden in mehreren Zimmern Gegenstände des 19-Jährigen gefunden. Sie wurden dem Opfer zurück gegeben.
Trotzdem war es für den jungen Dortmunder kein guter Tag: Erst zwei Stunden vor dem Einbruch hatte er bereits Kontakt mit der Polizei. Die Beamten waren zu seiner Wohnung gekommen, da sich Nachbarn über laute Musik beschwart hatten. Was der 19-Jährige nicht bedachte, als er die Beamten rein bat: In seiner ganzen Wohnung hatte er Behältnisse mit vermeintlichem Marihuana offen herum liegen lassen. Ihn erwartet nun ebenfalls ein Ermittlungsverfahren.