Wer könnte die Neuverfilmung des Musketier-Klassikers von Alexandre Dumas mit mehr Liebe angehen als die Franzosen? Wohl keiner, zählen doch „Die drei Musketiere“ zum nationalen Literaturkanon.
Kein Wunder, dass die französische Neuauflage von Regisseur Martin Bourboulon nicht an Aufwand spart und sichtlich großzügig budgetiert ist.
Als Zweiteiler angelegt
Ein Mantel- und Degen-Abenteuer von einnehmender Pracht in Kostüm, Dekor und Drehorten. Konzipiert als Zweiteiler, startet diese Woche der erste (immerhin zweistündige) Streifen „D‘Artagnan“ im Kino.
Im Schattenboxen gegen Richard Lesters Referenzwerk von 1973 braucht sich der Film nicht zu verstecken, von Paul W.S. Andersons Variante (2011) oder der von Stephen Herek (1993) gar nicht zu sprechen. Bei Lester war Michael York als D’Artagnan zu sehen, heute spielt Francois Civil den Grünschnabel, der sich die Sporen königlicher Musketiere verdienen will.

1627: Louis XIII. (Louis Garrel) regiert, an seiner Seite Königin Anna (Vicky Krieps). Heimlicher Herrscher ist Kardinal Richelieu, ein Ränkeschmied erster Güte. Die Protestanten mucken auf, Engländer unterstützen sie, der Kardinal bekämpft beide.
Unterwegs in die Hauptstadt wird D’Artagnan Zeuge eines Überfalls, Maskierte lauern einer Kutsche auf. Die Action ist packend choreografiert, unser Mann stürzt sich ins Getümmel. Fast sein letztes Hurra. Er landet unter der Erde, kommt aber wieder hoch.

Drei Termine zum Duell
In Paris fängt sich das Großmaul drei Duell-Termine ein, mit Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmai) und Aramis (Romain Duris). Dann aber kreuzen sie doch die Klingen mit Schergen des Kardinals und werden Freunde. Die alles geben für König, Ehre und die Liebe schöner Frauen.
Richelieu und eine kühle Femme fatale (gut besetzt: Eva Green) wollen die Königin bloßstellen? D‘Artagnan ist zur Stelle. Das ist flott und durchaus prickelnd erzählt und unterhält nicht nur das Auge. Der Fortsetzung sehen wir freudig entgegen.
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