Die AfD ist vorerst nicht mehr im Borkener Kreistag vertreten

AfD im Kreis Borken

Alfred Heitmann hat die AfD verlassen. Damit ist die Partei vorerst nicht mehr im Borkener Kreistag vertreten. Heitmann war der einzige Kreistagsabgeordnete der Partei.

Kreis Borken

von Von Josef Barnekamp

, 02.06.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Alfred Heitmann, hier bei einer Rede zum Kreishaushalt, hat die AfD verlassen.

Alfred Heitmann, hier bei einer Rede zum Kreishaushalt, hat die AfD verlassen. © Josef Barnekamp

Die AfD im Kreis Borken ist bis zum Ende dieser Wahlperiode nicht mehr im Kreistag vertreten. Der Grund: Der einzige Kreistagsabgeordnete der Partei, Alfred Heitmann aus Bocholt, ist aus der Partei ausgetreten. Er habe die Partei aus „persönlichen Gründen“ verlassen, sagte der 72-Jährige auf Anfrage unserer Zeitung. Seinen Sitz im Kreistag will er aber bis zum Ende dieser Wahlperiode behalten.

Niederlage bei der Aufstellung der Reserveliste

Dem Parteiaustritt vorausgegangen ist vor einigen Tagen eine Niederlage Heitmanns bei der Aufstellung der Reserveliste der AfD für die Kreistagswahl im September. Heitmann hatte dabei nach Angaben des AfD-Kreissprechers Andre Ludwig erneut für einen vorderen Platz auf der Liste kandidiert, war aber gescheitert.

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„Er hat einfach zu wenig Stimmen bekommen“, so Ludwig zu der Aufstellung der Liste, die über die mögliche Besetzung der AfD-Kreistagsmandate entscheidet. Auf die ersten fünf Plätze der Liste wählte die AfD: 1. Platz Marc Kublun (Ahaus), 2. Platz Andre Ludwig (Bocholt), 3. Platz Andre Pawlowski (Gronau), 4. Platz Wolfgang Kolditz (Gronau) und 5. Platz Timo Graeve (Gronau). Zudem habe man alle 30 Kreistagswahlkreise mit Direktkandidaten besetzt, heißt es. Die Namen der Kandidaten lagen allerdings bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

Partei verzichtet auf eigenen Landratskandidaten

Alfred Heitmann, Fregattenkapitän a.D., war zu Beginn des vergangenen Jahres in den Kreistag eingerückt. Er hatte Helmut Seifen (Gronau) abgelöst, der die AfD im Düsseldorfer Landtag vertritt und dort Obmann seiner Partei im Bildungsausschuss und Vorsitzender im Wissenschaftsausschuss geworden war. Bei der bislang letzten Kreistagswahl 2014 hatte die AfD 2,1 Prozent der Stimmen bekommen und einen Kreistagssitz zugeteilt bekommen.

Heitmann bezeichnete sich als „christlich-konservativ“

Heitmann war Beisitzer im Kreisvorstand der AfD und trat für die Partei bei der Bundestagwahl 2013 und bei der Europawahl an. Er selbst hatte sich in der Vergangenheit als „christlich-konservativ“ bezeichnet.

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Bei der Aufstellung der AfD-Liste am vergangenen Wochenende verzichtete die Partei darauf, einen eigenen Landratskandidaten aufzustellen. Ein solcher Kandidat wäre angesichts der möglichen Chancen nur für ein „Schaulaufen“ geeignet gewesen, heißt es. Im Vorfeld hatte die AfD gesagt, sie werde vermutlich mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen.