Beim Zweierbob-Weltcup in Innsbruck musste die angeschlagene Laura Nolte schon früh den nächsten Schock verdauen. In der Bahn konnte die Olympiasiegerin den Patzer aber wieder ausbügeln. Dass es am Ende doch noch zu einem dritten Platz reichte, glich quasi einer Sensation. Doch was war passiert.
Das Unheil ereignete sich schon nach wenigen Sekunden des ersten Laufes. Beim Start kam Pilotin Laura Nolte nicht rechtzeitig in den Bob. Der driftete aus der Spur und knallte direkt vor das Starteck.
„Da war schon klar, dass die Zeit weg ist“, haderte Nolte. Auf der extrem flachen Starterbahn muss man oben bei den Schnellsten sein, um unten auch im Ziel vorne dabei sein zu können. „Der Rückstand, den du oben hast, verdoppelt sich bis ins Ziel“, klärt Nolte auf.
Mit einer fehlerfreien Fahrt konnte Deutschlands beste Pilotin diesen Rückstand zwar noch in Grenzen halten. Auf die führende Lisa Buckwitz war er aber mit 31 Hundertstelsekunden schon sehr groß. Zu groß, wie sich im zweiten Lauf zeigte, denn Buckwitz holte sich den Sieg vor Landsfrau Kim Kalicki. Mit einem weiteren Husarenritt und ohne Bandenkontakt konnte Nolte mit Anschieberin Neele Schuten aber immerhin noch den dritten Platz und damit das Podest sichern.

Fahrerisch und auch bei den Startzeiten war das deutsche Duo also vorne dabei. Das hatte am Samstag im Monobob noch ganz anders ausgesehen. Hier war Laura Nolte beim Sieg von Buckwitz auf einem mäßigen achten Rang ins Ziel gekommen.
„Ich hatte Probleme mit meinem Muskel und konnte nicht voll durchziehen“, verdeutlichte die amtierende Weltmeisterin.
Laura Nolte mit Mammut-Programm
Am Freitag hatte das Ganze noch deutlich besser ausgesehen. Beim ersten Monobob-Weltcup in Innsbruck war die 25-Jährige noch auf einem beachtlichen dritten Rang gelandet. Hier gab es zwar bereits erste Anzeichen auf die Verletzung, die sich da aber noch nicht negativ ausgewirkt hatten.
Nach dem Mammut-Programm von Innsbruck mit drei Rennen in drei Tagen geht es nun für Laura Nolte und Co. in die verdiente Weihnachtspause. „Wir werden in Winterberg noch kurz Material testen, aber dann ist wirklich mal Pause“, so Nolte. „Wir werden ordentlich trainieren und den Körper pflegen, um dann im neuen Jahr voll fit zu sein.“
Nächster Stop: Natureisbahn
Die nächsten Rennen stehen erst am zweiten Januar-Wochenende 2024 an.
Dann gehen im Schweizer-Nobelort St. Moritz je ein Rennen im Mono und im Zweierbob über die Bühne. Für Nolte ist die Natureisbahn im Engadin ein Ort mit tollen Erinnerungen. Hier war sie im Februar 2023 Weltmeisterin im Monobob geworden.
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