Deutschland schlägt Belgien in Münster 3:1
Volleyball: Länderspiel
Länderspiel. Deutschland gegen Belgien. Die Hütte am Berg Fidel ist voll. Als Wiebke Silge beim Stand von 16:19 im zweiten Abschnitt zum Kurzeinsatz reinkommt, bebt die Halle. Der Arm der 18-jährigen USC-Mittelblockerin zittert beim Aufschlag, doch der Ball geht übers Netz. Und am Ende siegt die DVV-Auswahl souverän 3:1 (25:19, 25:21, 25:11, 22:25).

Das deutsche Team bei der Nationalhymne in Münster.
Zweiter Durchgang, ähnliches Bild. Mit einem Unterschied: Belgien stabilisierte die Annahme, Deutschland produzierte mehr Fehler. Mit 3:2 ging das Team von Coach Gert Vande Broek erstmals in Führung und baute diesen bis zum 19:16 aus, als der Dezibelrekord des Abends fiel: Lokalmatadorin Silge kam für einen Aufschlag in die Partie, was die fantastische Kulisse in Ekstase versetzte. Mit dem Rückenwind von den Tribünen und dem gleichen Wechsel wie im ersten Durchgang begann die Aufholjagd. Die eingewechselte Lippmann schmetterte den Ball zum 20:20-Ausgleich auf das extra neu aufgezogene Parkett. Und spätestens als die Neu-Dresdnerin danach per Block die 21:20-Führung besorgte, ärgerten sich die USC-Fans unter den 2100 Zuschauern wohl über ihren Weggang. Die 328-malige Nationalspielerin Fürst legte zwei weitere Punkte nach, ehe der Satz mit 25:21 an Guidettis Team ging. Der Wille der Belgierinnen war gebrochen. In diesem Abschnitt hatte der Gast besonders im Angriff erhebliche Defizite. Die DVV-Maschine lief dagegen wie geölt. Besonders die Mittelblockerinnen Stefanie Karg und Fürst zeigten sich zum Leidwesen von Silge in prächtiger WM-Form. Auch die Annahme um Lenka Dürr wackelte höchst selten, einzig der Angriff hätte noch effizienter sein dürfen. Dennoch war der Satz mit 25:11 und so der erste von drei Tests gegen den Nachbarn schnell beendet.
Denkste! Die Nationaltrainer hatten sich vor der Partie darauf geeinigt, bei einem 3:0 einen vierten Zugabe-Durchgang zu spielen. Guidetti nutzte die Gelegenheit und testete den zweiten Anzug. Belgien holte den Bonussatz mit 25:22. Doch alle, die enttäuscht waren, Silge nur kurz gesehen zu haben, kamen noch auf ihre Kosten. Blockpunkt, Ass, Servicewinner – das USC-Talent bot dem Publikum einiges.