Deutlich weniger Flüchtlinge kommen nach NRW

Abnehmende Zahlen

Vor zwei Jahren wusste so manche NRW-Kommune nicht mehr, wie sie Flüchtlinge unterbringen sollte. Mehr als eine Milllion Asylsuchende waren im gesamten Jahr 2015 nach Deutschland gekommen. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch deutlich entspannt. Einige der verbliebenen Schutzsuchenden kommen aus der Türkei.

DÜSSELDORF

27.07.2017, 10:43 Uhr / Lesedauer: 1 min
ARCHIV - Flüchtlinge kommen am 09.09.2015 am Flughafen Bahnhof in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) an. Die Zahl der Flüchtlinge in NRW sinkt weiter.  (zu dpa vom 27.07.2017) F +++(c) dpa - Bildfunk+++

ARCHIV - Flüchtlinge kommen am 09.09.2015 am Flughafen Bahnhof in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) an. Die Zahl der Flüchtlinge in NRW sinkt weiter. (zu dpa vom 27.07.2017) F +++(c) dpa - Bildfunk+++

Im ersten Halbjahr 2017 sind noch einmal deutlich weniger Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen gekommen als noch im Vorjahr. Nach Angaben der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg sank die Zahl von etwa 44.000 im ersten Halbjahr 2016 auf gut 14.000 im Vergleichszeitraum 2017. Von den Asylsuchenden haben laut NRW-Ministerium für Flüchtlinge und Integration 760 die türkische Staatsangehörigkeit.

Auch Zahl der Notunterkünfte stark gesunken

In der Hoch-Zeit 2015 waren in den ersten sechs Monaten noch knapp 70.000 Geflüchtete nach NRW gekommen. Zahlreiche Unterkünfte des Landes seien mittlerweile geschlossen worden, vor allem Notunterkünfte, sagte ein Behördensprecher in Arnsberg.

Die Zahl der Plätze in Landeseinrichtungen sank demnach von knapp 81 000 in 2015 auf aktuell rund 26 000. Davon sind den Angaben zufolge 11 000 Plätze derzeit nicht belegt. Dazu kommen knapp 8000 Plätze im sogenannten Standby, die bei Bedarf innerhalb von Tagen bezugsfertig gemacht werden können.

An den nordrhein-westfälischen Grenzen ist die Lage unverändert. Die Bundespolizei registrierte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 1100 illegale Grenzübertritte und damit genau so viele wie im Vergleichszeitraum 2016. Vor zwei Jahren lag die Zahl in den ersten fünf Monaten bei 2200. Die Menschen reisten vor allem per Flugzeug ein, nachrangig mit Zug, Bus oder Auto.

Asylanträge werden nach Angaben eines Polizeisprechers auch später beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gestellt. Die Bundespolizei St. Augustin ist zuständig für 387 Kilometer Grenze zu den Niederlanden und Belgien sowie für die Flughäfen. 

dpa