Detox-Diät: Was bringt die Saftkur?
Ernährung & Abnehmen
Einige Tage nur Saft, Wasser und Brühe, darum geht es bei der Saftkur. So soll der Körper entgiften. Doch die Prozedur ist nicht ohne Risiko und häufig bleibt der gewünschte Effekt aus.

Können Säfte tatsächlich beim Abnehmen helfen? © Africa Studio / Adobe Stock
Eine Saftkur soll den Körper entgiften und die Kilos purzeln lassen. Diese Detox-Diät hat aber auch Kehrseiten. Der Ernährungscoach und Fitnesstrainer Niklas Schwarz erklärt, was es mit dieser Art des Fastens auf sich hat und worauf man achten sollte.
Detox-Diät: Wie funktioniert sie?
Die Durchführung ist recht simpel: Rund eine Woche vor dem eigentlichen Start sollte man laut Schwarz auf Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichten und in den Tagen davor vor allem leichte Kost zu sich nehmen. Manche machen vorher auch eine Darmreinigung, zum Beispiel mit Hilfe von Glaubersalz.
Dann beginnt die Kur: Je nach Anwendung wird über drei bis sieben Tage jede Mahlzeit durch 200 bis 250 ml Obst- oder Gemüsesaft ersetzt. In der gesamten Zeit der Saftkur darf zu den Säften nur Wasser, ungesüßter Tee und Gemüsebrühe getrunken werden.
Wohlbefinden oder Unwohlsein
Der erhoffte Effekt liege in einem gesteigerten Wohlbefinden und einem schnellen Gewichtsverlust, erklärt der Experte der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.
Doch es gibt laut Schwarz auch andere Erfahrungen: Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit in Folge der Kur, zum Beispiel.
An apple a day ...? Was ist zu viel des Guten?
Er weist zudem darauf hin, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zwar fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag empfiehlt – darunter ist aber nur eine Portion Saft vorgesehen. Durch Säfte nimmt man eine Menge Fruchtzucker auf, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit mit sich bringen kann.
Die DGE warnt auch, dass eine strenge Saftkur ggf. eine Überversorgung des Körpers mit bestimmten Vitaminen und einen Mangel an Proteinen und Fetten zur Folge hat.
Fragliche Wirkung
Die Wirkung von solchen Entgiftungskuren sei darüber hinaus wissenschaftlich nicht belegt, hält die DGE fest. Es sei fraglich, inwiefern dadurch der Stoffwechsel angeregt werde – das so schnell die Pfunde schmelzen, sei wahrscheinlich auf die geringere Energiezufuhr zurückzuführen.
Nach der Kur könnte es zu einem Jojo-Effekt kommen, so dass man das verlorene Gewicht schneller wieder drauf hat, als einem lieb ist.
Vor der Detox-Diät: Rücksprache mit dem Arzt
Nach Einschätzung der Fachgesellschaft könnte eine Detox-Diät, wie es bei einer Saftkur der Fall ist, der Einstieg in die Änderung des Essverhaltens sein. Die DGE rät aber, solche Kuren unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Vor allem dann, wenn man Medikamente einnimmt.
Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten die Finger davon lassen.
dpa