Der Botanische Garten der RUB - nicht nur was für Biologen
50 Orte - eine Stadt
Eine Reise durch den Amazonas, die Wälder Europas, die Landschaften Asiens, die Urwälder Afrikas und durch die Baumkronen Amerikas – und das alles, ohne Querenburg je zu verlassen. Möglich macht das der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum. Die Naturoase auf dem Campus begeistert Studenten, aber auch andere Besucher.

Die Vielfalt der Pflanzenwelt ist im Botanischen Garten der Ruhr-Universität zu erleben. Der Eintritt ist frei.
Er gehört zu einem der zehn größten Botanischen Gärten Europas. Über 15 000 Arten aus aller Welt sind hier auf 14 Hektar Fläche verteilt – von Fleisch fressenden Pflanzen, über Mammutbäume und riesige Seerosen, die das Gewicht eines Kindes tragen könnten, bis hin zu allen erdenklichen Kakteenarten.Grünes Arbeitszimmer an der Luft Seit 40 Jahren gibt es die Naturoase inmitten der Hochhäuser der Ruhr-Universität nun schon. Die Studenten schätzen ihr Paradies sehr. Nicht nur die, die forschungstechnisch im Garten zu tun haben. Dank des WLAN-Empfangs im gesamten Garten wird er gerne als grünes Arbeitszimmer an der frischen Luft genutzt. Außerdem ist der Eintritt frei. Da kann es schon mal vorkommen, dass mehrere Tausend Menschen an einem Wochenende hier spazieren gehen, wenn das Wetter schön ist. „Ein Spaziergang im Garten kommt einer Weltreise nahe“, erzählt Professor Thomas Stützel, Leiter des Botanischen Gartens, der für ihn einer der Gründe war, überhaupt nach Bochum zu kommen. Der Garten ist nämlich geographisch organisiert. Pflanzen der verschiedenen Kontinente stehen getrennt in den jeweiligen Bereichen, die sogar räumlich nach der Ausrichtung der Kontinente angeordnet sind.Gießkanne für Spenden „Besuchen Leute nach einer Reise den Botanischen Garten, finden sie so einige tolle Pflanzen hier wieder“, sagt Stützel. In den fünf Gewächshäusern, von denen vier den Besuchern zugänglich sind, finden die Pflanzen einen optimalen Lebensraum. 45 Gärtner kümmern sich zudem um das Wohlergehen der Gewächse. Die überwältigende Artenvielfalt stellt für sie natürlich immer wieder eine Herausforderung dar, vor allem, weil sie sich zusätzlich noch um die anderen Grünflächen der Uni kümmern müssen. Der gesamte Garten ist natürlich ein größerer Kostenfaktor für die Universität, und dennoch aus vielen Gründen unverzichtbar für Mitarbeiter, Studenten und Besucher. Daher steht in einem der Gewächshäuser eine große grüne Gießkanne mit einem Schlitz für Spenden.
Doch das Paradies kann gestört werden – Schädlinge machen allen Botanischen Gärten das Leben schwer. Dennoch hält sich das in Bochum in Grenzen – und zwar nicht wegen giftigen Pestiziden. Hier kümmern sich Vögel um störende Insekten und Klebefallen erledigen den Rest.